von Jonas Rübertus
Spitzenspiel Ballfreunde Bergeborbeck – Adler Union Reserve endete 1:1
Vor dem Spiel war klar, dass zumindest eine der beiden Mannschaften ihre blütenweiße Weste verlieren würde, waren doch beide Truppen mit vier Siegen in die Saison gestartet. Am Ende waren beide Westen befleckt, was zum einen an der mangelhaften Chancenverwertung der Frintroper und zum anderen am Schiedsrichter lag. Doch der Chronologie nach.
Gegenüber der Vorwoche musste die Startelf auf gleich vier Positionen verändert werden, da Opitz, Goik, Wiersch und Harders aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Verfügung standen.
Dominik Schwartmann rückte für Opitz zwischen die Pfosten, Flo Matthei übernahm die Manndeckerposition von Ortenreiter, der wiederum auf „6“ vorrückte und Goik ersetzte, Simon Lütti übernahm von Wiersch die rechte Seite und Häde versuchte sich für Harders im Sturm. In dieser Formation noch nicht zusammengespielt, ein ungeschlagener Gegner, in dessen Reihen sich mit Jan Ostermann ein alter Bekannter befindet und uns bestens kennt und zu allem Überfluss dann auch noch auf ungewohnter Asche. Das konnte ja heiter werden.
Das Spiel begann dann wie erwartet, Bergeborbeck hoch und weit, Frintrop ebenfalls hoch und weit. Fußball kann auch anders gehen. Der Gegner mit deutlich mehr Ballbesitz, wobei die Zeit des Balles in der Luft dazugerechnet wurde, jedoch ohne Torabschluss, bis sich ein als Flanke gedachter Ball gefährlich ins Tor zu senken drohte und der Schwatte zum ersten Mal sein Können aufblitzen ließ; astrein zur Ecke geklärt. Davon gab es für Bergeborbeck in der Anfangsphase eine ganze Menge, die jedoch allesamt verpufften, saubere und kompromisslose Abwehrarbeit von uns. Von Frintrop war nach vorne zunächst nicht viel zu sehen, bis Lütti sich im Mittelfeld behaupten konnte, auf rechts den heraneilenden Pösz bediente, der sich mit Tempo bis zur Grundlinie durchtankte, nach innen flankte und der mitgelaufene Häde sich zur Vollendung des Angriffs aus kürzester Distanz für das falsche Körperteil entschied, alles, aber auch wirklich alles hätte diesen Ball über die Linie gebracht, nur halt der rechte Fuß nicht, weiter 0:0. Immerhin in dieser Situation mal Fußball gespielt. Wenige Minuten später eine weitere gut herausgespielte Gelegenheit, doch auch diese ließ Häde ungenutzt (seine Zeit sollte allerdings noch kommen). In der 24. Minute gerieten wir dann in Rückstand. Ein langer Ball (was auch sonst) landete auf unseren linken Seite bei Blacky, Flo hielt sich da auch noch auf, anstatt die Linie entlang zu spielen auf einmal Gewurschtel, der Ball kommt irgendwie hoch in unsere Mitte, schlechter Kopfball von Ortenreiter, noch schlechterer Kopfball von Pösz, der Ball halbhoch bei Barkmin, kurz von der Brust abtropfen lassen und satter Schuß auf und in die Kiste, schlecht zu halten. Von uns folgten dann zehn Minuten, die nicht eine einzige Zeile wert sind. Jan Ostermann auf Bergeborbecker Seite dann nach einer Ecke noch fast zum 2:0 (Bürschchen!!), doch der Schwatte war auf der Hut und klärte zur Ecke, die allerdings vom Schiedsrichter nicht gegeben wurde; die erste Fehlentscheidung zu unseren Gunsten, er sollte die Einzige bleiben.
Ab der 35. Minute wurde dann von uns Fußball gespielt. Der Druck erhöht, die bis dahin nur unzureichend vorhandene Körperspannung ausgepackt, ein robustes Zweikampfverhalten an den Tag gelegt und schon war Zug drin. Zunächst erzielten wir nach guter Kombination durch Leroy das vermeintliche 1:1, was vom Schirri wegen angeblicher Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. Selbst die Zuschauer von Ballfreunde, die sich ansonsten sehr für ihre Mannschaft ins Zeug legten und sich auf Höhe des Geschehens aufhielten meinten: reguläres Tor. Bis zur Pause hatten wir dann noch mehrere gute Einschussmöglichkeiten (Marc B. und Lukas R.), genutzt wurden sie von uns jedoch nicht. In der Halbzeitpause dann die Erkenntnis, dass man auch auf Asche durchaus kombinieren kann, so wie es die letzten 10 Minuten der 1. Halbzeit gezeigt hatten. Entschlossen gingen wir die zweiten 45 Minuten an. Der Druck durch uns auf das Bergeborbecker Tor nahm spürbar zu, Ecke auf Ecke wurde in den Strafraum gebracht, jedoch hatten wir keine klare Torchance, und wenn, ertönte regelmäßig die Pfeife. Und immer, aber auch wirklich immer entschied der Schirri bei zweifelhaften und unübersichtlichen Situationen für Ballfreunde. Was würde dazu wohl ein Wahrscheinlichkeitsforscher sagen? Was machten eigentlich die Bergeborbecker? Die verzögerten von Minute 46 an das Spiel, und zwar ausgiebig. Der Schiedsrichter unterband dieses augenscheinlich nicht, der Fairness halber muss man jedoch sagen, dass er geschlagene 8 Minuten nachspielen ließ. Konditionell wie spielerisch waren wir nun deutlich überlegen, doch was Zählbares sprang dabei nicht heraus. Madu ersetze in der 55. den angeschlagenen Ortenreiter und wechselte für Häde in den Angriff, der sich nun auf „6“ tummelte. Mit diesem wendigen Spieler kam der Gegner nun überhaupt nicht zurecht (hätten wir davon doch nur mehr zur Verfügung gehabt)und verschanzte sich immer mehr um und im eigenen 16er. Als der Torwart einen gefangenen Ball aus der Hand abschlagen wollte, hieIt Madu ein Bein in dessen Abschlag, der Ball dupste kurz auf und Madu hob den Ball aus 14 Metern gefühlvoll über Mann und Maus ins Tor; das Geschrei war groß, der Schirri, der sich auf dem Weg zur Mittellinie befand, um den Abschlag zu erwarten und sich mit dem Rücken zu dieser Situation befand entschied was? Richtig: nix gesehen, ergo: Freistoß für die Ballerfreunde aus Bergeborbeck. In der zweiten Hälfte brachte Ballfreunde 2 Angriffe zustande. Sie tauchten einmal nach einem langen Ball und einmal nach einem Missverständnis unsererseits frei vor dem Schwatten auf, konnten ihn jedoch nicht mehr bezwingen, wobei es sich bei der 2. Chance um eine Doppelchance handelte, die er sensationell parierte. Ein 2:0 hätte uns vermutlich den Hals gebrochen. So kam die 87. Minute und die große Stunde des so arg gebeutelten S04-Anhängers. Eine der unzähligen Ecken in der 2. Halbzeit brachte Leroy auf den langen Pfosten, wo sträflich frei Häde stand und volley den Ball zum 1:1 im Kasten der Bergeborbecker unterbrachte, was für ein Jubel. Und wir wollten noch mehr; nach einem üblen Foul in der 88. Minute an Madu am 16er-Eck und anschließendem Handgemenge (3:1 für Ballfreunde in gelben Karten in dieser Situation) zog der Freistoß eine Vollversammlung aller Spieler im Strafraum nach sich. Blacky hämmerte den Ball Richtung Tor, blieb natürlich an irgendeinem Körper hängen, geschätzt 10 Füße wollten nun diesen Ball gleichzeitig treten, treffen, schießen oder schlagen (außer köpfen war alles dabei), und was entschied der Schirri? Richtig… Weitere lange Freistöße für uns verpufften in der Nachspielzeit ebenso wirkungslos wie mehrere Ecken; ein Freistoß mit anschließender Ecke für Ballfreunde wurde von uns sicher abgewehrt. In der 97. Minute Folgendes: ein letzter langer Ball von uns wurde gekonnt in den Strafraum geschlagen; um diesen Ball entbrannte nun ein ähnliches Tohuwabohu wie bereits in der 88.Minute, nur diesmal fiel ein Spieler von Ballfreunde noch zusätzlich auf das Spielgerät, begrub es unter sich und gab es nicht mehr frei. Was entscheidet ein Schiedsrichter in solch einer Situation? Richtig, Abpfiff.
Wir können mit diesem Punkt gut leben. Gegen eine sehr kampfstarke Mannschaft auf Asche einen Rückstand aufgeholt, den Gegner am Rande einer Niederlage gehabt und die Gewissheit, dass dort auch noch andere Mannschaften Federn lassen werden. Mit nunmehr 13 Punkten aus fünf Spielen belegen wir mit zwei weiteren Mannschaften den zweiten Tabellenrang. Nächste Woche ist um 15:00 Uhr VfB Frohnhausen III bei uns zu Gast. Hier gilt es, verloren Boden wieder gut zu machen. Ein Dank gilt einmal mehr den vielen mitgereisten Anhängern, die dem Spiel einen tollen Rahmen gaben. Auch dank an die Vierte, die sich zahlreich bereits deutlich vor ihrem eigentlichen Treffpunkt an der Hagenbecker Bahn einfanden und uns unterstützten.
Das Trikot der Adler Union Reserve trugen stolz: Schwartmann, Blachmeyer, Pösz, Matthei, Ortenreiter, Rotthäuser, Lütkeniehoff, Ostgathe, Schöneweiß, Bornholdt, Häde, Dluzewski, Tabara und Klos.
von Nino Dreier
Ballfreunde Bergeborbeck II – Adler Union IV 0:5
Adler Union Frauen I – TSV Fortuna Wuppertal Frauen I 0:4