Leistungsgerechtes und packendes Unentschieden im Spitzenspiel am Wasserturm
Felix‘ Sicht der Dinge
Am vergangenen Sonntag stieg das von vielen lange herbeigesehnte Spitzenspiel zum Abschluss der Rückrunde an der aus Adler Unioner Sicht heimischen Platzanlage. Im Vorfeld des Spieles gab es für die Adler Unionisten durchaus mehrere Gründe für Euphorie, dieses Spiel für sich entscheiden zu können. Zum einen kehrte der Abwehrrecke und emotionale Ruhepol Niclas Toepelt zurück in die Startelf – er hatte aufgrund eines Bänderrisses große Teile der Hinrunde verpasst. Zum anderen tischte Linksverteidiger Fabian Wiegel einen vorzüglichen Apfel-Streusel-Kuchen auf, hatte er doch am Freitag den wöchentlichen „Loser der Woche“-Contest verloren. Abzüge gab es lediglich für die etwas zu bröselige Konsistenz (4,5/5 Sterne). Das Auffüllen des Kalorienspeichers konnte so wenige Stunden vor dem Spiel sichergestellt werden. Findigen Lesern fällt auf: Die Adler Unioner Erstvertretung ist in Ihrem Können sehr versatil aufgestellt. Dem gegenüber steht jedoch ein nicht zu vernachlässigender Punkt, der die Adler Unioner Siegchancen empfindlich diskontierte: Betreuer Detlef Schallock trug am Sonntag nicht – wie sonst üblich – sein Cap mit dem Schriftzug „Always winning“ auf seinem entzückenden Haupt. Ein Fehler, der üblicherweise hart sanktioniert werden müsste, wenn es nicht um Detlef Schallock gehen würde.
Nun zum Spiel:
Mehr als 500 Schaulustige wohnten einem qualitativ sehr hochwertigen Spiel bei und sahen zu Beginn einen entschlossenen Gast aus Remscheid. Erste Aufbauversuche der Heimmannschaft blieben in der Regel relativ zügig bei Kapitän und Staubsauger Ahmed Al Khalil hängen. Wenn eben jener den Ball auf Germano Bonanno weiterleitete, gab es zu Beginn für die Adler Unionisten wenig zu lachen. Nach wenigen Minuten tauchte aus dem Gewusel Tristan Maresch vor Nils Reiners aus, der im letzten Moment jedoch entschärfen konnte und den Ball aufnahm. Auf der anderen Seite konnte dann Kapitän Jonas Rübertus eingesetzt werden, welcher eine scharfe Hereingabe auf Elias Brechmann durchstecken konnte. Brechmann verzog hier leider in Rücklage deutlich. Auch Tommy Groll konnte sich wenig später zentral durchsetzen, setzte allerdings den Schuss zu hoch an. Auf beiden Seiten blieben in der Folge die ganz großen Chancen aus. In gewisser Weise neutralisierten sich beide Mannschaften auf sehr hohem Niveau. Um in diesen Spiel zu Chancen zu kommen, mussten meist gut vorbereitete Kombinationen her, die jedoch meist im Voraus unterbrochen wurden.
In Halbzeit zwei setzte sich das Erscheinungsbild des ersten Durchgangs fort. Nun wurde Adler Union über die Außenbahn zunehmend gefährlicher. Zwei Chancen stachen heraus: Zunächst verpasste der heute eher glücklose Yannick Reiners eine Hereingabe denkbar knapp – viele Zuschauer haderten hier, ob ein Kopfballversuch angesichts der Höhe der Flanke nicht sinnvoller gewesen wäre. So rutschte er grätschend just an der Flanke vorbei. Wenig später bugsierte Jonas Rübertus über die Außenbahn eine Bananenflanke ins Zentrum, die auf bestem Wege war, sich in den linken Torwinkel zu senken. Die Rettungsaktion von Torwart Horn war zwingend notwendig wie sehenswert, hatten viele der Zuschauer den Torschrei doch schon auf den Lippen. Auch Remscheid kam noch zwei Mal brandgefährlich vor die Frintroper Kiste. Bonanno verzog zunächst vor Reiners, nachdem er allen Verteidigern davongelaufen war und als sich alle schon mit dem 0:0 angefreundet hatten, köpfte ein Remscheider den Ball im Anschluss an eine Ecke wuchtig aufs Tor. Malte Schneemann konnte klären, Nils Reiners wäre wohl auch zur Rettung da gewesen. Wenige Augenblicke später war Feierabend.
Was die Chancen angeht, war es nicht das ganz große Highlight, die rassigen Zweikämpfe sowie die sehr konzentrierte Defensivleistung beider Teams machten dieses Spiel dennoch sehr kurzweilig. Für Adler Union kann festgehalten werden, dass man den sicherlich stärksten Gegner bisher mehr als Paroli bieten konnte. Dass man in einzelnen Spielen Spitzenmannschaften ärgern kann, war allen bewusst. Nun passiert dies allerdings in aller Regelmäßigkeit, ganz abgesehen davon, dass auch die Spiele mit weitaus weniger Brisanz mit ganz wenigen Ausnahmen ähnlich konzentriert und seriös angegangen wurden. Die Mannschaft beendet somit die Hinrunde auf Platz 1 und ist weiter hungrig, das Jahr bestmöglich zu beenden. Ob ihr dies gelingen wird, zeigt sich nächsten Sonntag zum Rückrundenauftakt wieder am prunkvoll die Platzanlage überragenden Wasserturm gegen SC Reusrath. Die Mannschaft bedankt sich bei den zahlreichen Zuschauern und hofft weiterhin auf Unterstützung nächste Woche, wenn man sich einem motivierten Gegner stellt, der aus dem Hinspiel noch ein Rechnung offen hat. Hoffentlich hat Schallock dann die richtige Kappe auf.
F.-A. N.