Spvgg. Steele – AdlerUnion Frintrop 1:6(0:1)
0:1(29.) Nübel, 0:2(53.), 1:6(78.) Groll, 0:3(58.), 0:4(58.) Dapprich, 0:5(59.) Pirredda
Spielbericht: Christian Schulte-Oversohl:
Vier Tore in fünf Minuten
Gar nicht schnell genug abgeschaltet bekam Steele 03/09 seine Anzeigetafel nach dem Spiel gegen Adler Union Frintrop. 1:6 verkündeten die Dioden, und das obwohl Steele dem Landesligaprimus lange Zeit mindestens ebenbürtig gewesen war. Fünf denkwürdige Minuten entschieden die Partie anfangs der zweiten Halbzeit zugunsten der Gäste.
Die ersten guten Möglichkeiten hatte Steele: Timo Nickel schoss nach Adler-Fehlpass im Spielaufbau freistehend über das Tor, Jan-Lukas Lippeck auf Zuspiel von Louis Smeilus um Haaresbreite daneben. Erst jetzt erwachte Adler zum Leben: Timo Dapprich verpasste nach feiner Kombination von Jonas Rübertus und Elias Brechmann knapp den Führungstreffer; Yannick Reiners stand einen Schritt falsch, um Brechmanns Pfostenschuss verwerten zu können. Frintrops Trainer Marcel Cornelißen stellte seine Hintermannschaft anschließend von Dreier- auf Viererkette um, und ausgerechnet der neue Mann – Luca Pirredda – legte Jan Nübel per Flanke von Linksaußen das 1:0 auf.
In der Kabine stellte Adler seine Abwehr nochmals personell um, woraufhin sich Bemerkenswertes ereignete: Tommy Groll überlupfte Marvin Lippe bei einem Konter – 2:0. Drei Minuten später zog Luca Pirredda ein Foul von Steeles Kapitän Dominic Hörstgen, Timo Dapprich verwandelte vom Punkt – 3:0. Bis zum 4:0 verging dann nur eine Zeigerumdrehung: Dapprich überlistete Lippe mit einer Bogenlampe.
Wieder 60 Sekunden später das 5:0, das Pirredda auf Vorlage Tommy Grolls erzielte. Steele kam noch zum Ehrentreffer durch den von Louis Smeilus angespielten Mahde Kaeede; der Schlusspunkt jedoch gehörte wieder Adler Union, weil Tommy Groll einen Ausflug von Torwart Marvin Lippe eiskalt bestrafte.
Drei Siege ist Adler Union Frintrop nun noch vom Erreichen der Oberliga entfernt. Das Wunder nimmt langsam handfeste Gestalt an.
Für AdlerUnion am Ball:
N.Reiners, Nübel, Rübertus, Brechmann, Groll, Y.Reiners, Ohters, Dapprich, Dapprich, Bönisch, Uehmann, N.Toepelt – Pirredda, Schneemann, L.Toepelt, Büttner, Wischnat
Trainer MC kurz und bündig:
Nach den ersten 30 Minuten oder nach der ersten Halbzeit hätte man niemals damit gerechnet, dass es so deutlich wird. Aber in den magischen 5 Minuten ging einfach alles und dann war’s natürlich entschieden.
So sieht’s Arnd B.:
Navid Kermani hat 2015 einen Bestseller geschaffen: „Ungläubiges Staunen“ ist der Titel einer klaren Buchempfehlung, die nichts, aber auch rein gar nichts mit Fußball zu tun hat. Am heutigen Sonntag, dem weißen Sonntag in der christlichen Tradition, trat die DJK Adler Union Frintrop in der Landesliga Niederrhein, Gruppe 3, bei der SpVgg Steele 03/09 an.
Das Hinspiel hatten die Adlerträger glücklich für sich entschieden, denn die Steelenser konterten sehr gut taktisch eingestellt von Trainer-Urgestein Dirk Möllensiep am Wasserturm beinahe nach Belieben. Mark Twain wird das Zitat zugedacht: „Geschichte wiederholt sich nicht, sie reimt sich!“ Und trotz aller Mahnungen der grünen Trainerbank mit Marcel Cornelissen und Torben Grzenia konterten die Gastgeber von Beginn an den Tabellenführer geschickt aus. Die Deutsche Jugendkraft vom Frintorper Wasserturm hatte die Taktik ausfallbedingt auf ein 3-5-2 defensiv und 3-4-3 offensiv umgestellt, doch öffneten sich damit im ersten Drittel des Spieles erneut alle Schleusen Richtung Tor von Nils Reiners, der einen sehr sicheren und guten Tag erwischt hatte, aber schneller ins Schwitzen kam, als es ihm und den zahlreichen Gästefans eigentlich recht war. Ein Solo von Elias Brechmann über den halben Platz endete am Innenpfosten und der starke Innenverteidiger der SpVgg klärte vor dem einschussbereiten Goalgetter Yannick Reiners, dem unbedingt wieder ein Treffer gelingen muss!
Aktives Coaching kann Spiele wenden. Und die Gäste agierten, brachten mit Luca Pirreddda mehr Sicherheit ins Aufbauspiel und durch Rotation auf 4-2-3-1 die Wende in das Match. Pirredda Freistoß köpfte Youngster Jan Nübel zum völlig überraschenden 0:1, die Steelenser Gastgeber rieben sich ungläubig die Augen. Kabinenpredigt und eine weitere Umstellung in der Halbzeit drehten das Spiel dann nach der Pause vollständig. Und nicht wenige Zuschauer erinnerten das grandiose 1:7 Brasilien gegen Deutschland im Halbfinale 2014. Binnen fünf Minuten trafen die Adleraner nach Belieben und brachen den Widerstand der wackeren Ruhranlieger am Langmannskamp. Thommy Groll, zwei Mal Timo Dapprich, darin ein Penalty, und .Luca Pirredda schraubten das Ergebnis unbarmherzig nach oben. Und das am weißen Sonntag, der seit dem Jahre 2000 auch der „Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit“ tituliert wird. Nach dem 1:5 setze Groll mit dem sechsten Treffer das Sahnehäubchen auf ein Auswärtsspiel, das nach reiner Lehre nicht zu gewinnen war, denn die Steelenser agierten lange Zeit de facto auf Augenhöhe, erspielten einige gute Gelegenheiten.
Ungläubiges Staunen im Essener Amateurfußball über die Traumreise der Mannen vom Adlerhorst. Vier Spiele vor Saisonende ist der Durchmarsch in die Oberliga eine echte Chance! Drei Siege und das Wunder wäre aus eigener Kraft erreichbar. Diese Chance war heute auch Last, wie es dem einen oder anderen Spieler an zu merken war. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, so ein Bestseller von Milan Kundera, war heute in den magischen fünf Minuten nach der Pause erkennbar. Am Wasserturm wird weiter sehr gut trainiert, das Lazarett lichtet sich zum Schlussakkord. „Alles kann, nichts muss!“ Ein Platz auf dem Treppchen in der Tabelle ist geschafft. Jetzt ist alles Zugabe!
NK Croatia I – AdlerUnion Frintrop II 0:1(0:0)
0:1 (48.) L. Espenhahn
Nach dem etwas zu hohen 5:1 – Erfolg im Hinspiel hatte AdlerUnions Trainertrio die Zweite zu Recht auf einen robusten und bedingungslos kämpfenden Gegner am Schemmannsfeld eingestellt. Und die Mannschaft hatte offensichtlich gut zugehört. Mit einer läuferischen und kämpferischen Topleistung wurden die mit einigen bulligen, konsequent in die Zweikämpfe gehenden, Croaten weitgehend entschärft. Nach dem ersten zwanzigminütigen Anrennen der Hausherren entwickelte sich bis zum Pausenpfiff eine eher ausgeglichene Phase, in der von der spielerisch besser aufgelegten Zweiten mit dem sicheren Cedrik auf der Linie die Null relativ sicher verteidigt wurde.
Mit bangem Blick auf die dünn besetzte Reservebank und einer positiv verstärkenden Pausenansprache ging‘s in den zweiten Durchgang. Aber anders als in manchem Spiel zuvor hielten die Adler diesmal Tempo und Kampfkraft. Auch jetzt wurde der erwartete Generalangriff der Croatia abgewehrt. Und nicht nur das. Als kurz nach Wiederbeginn Lukas Rotthäuser eine feine Flanke zur Adler-Führung veredelte, wuchsen Kampfbereitschaft und Motivation. Und das war dann auch dringend nötig. Denn nun setzten die mitbedrohten Hausherren alles auf eine Karte und die Adler mächtig unter Druck. Das Spielerische wich nun dem Abwehrkampf. Doch bis zum Schlusspfiff wurden nun die Zweikämpfe mutig angenommen und alle Attacken des Gegners mit einem fehlerfreien und toll haltenden Keeper im Rücken erfolgreich wegverteidigt. Es gab sogar noch einige eigene Möglichkeiten, die allerdings durchweg nicht mehr final ausgespielt werden konnten. Zum Ende bejubelte eine geschlossen und höchst effizient auftretende Mannschaft einen insgesamt knappen, aber durchaus verdienten Dreier in diesem wichtigen Sechs-Punkte-Spiel.
Für AdlerUnion am Ball:
Scheffler, Ruszyk, Schwarze, Bergermann, Espenhahn, Piria, Rotter, Tole, Wiegel, Wanning, Rotthäuser – Maktony Udennaka, Hildebrandt
TuRa 86 I – AdlerUnion Frintrop II 1:1(1:0)
1:1 (80.) Küppers
TuRa holte sich am 22. Spieltag den 7. Punkt
Ich verzichte diesmal auf eine detaillierte Analyse von der ersten Halbzeit und komme direkt zum Fazit:
In den ersten 45 Minuten sahen die Zuschauer im Krupppark die schlechteste Leistung der Saison. Der Treffer von TuRa war außergewöhnlich. Einen dicken Adler Patzer konnte ein Turaner nutzen und schob gefühlt vom Halbkreis an den weit aufgerückten Torhüter S. Lapzyna, der auch sichtlich überrascht war, vorbei in das leere Tor,
Nach der Pause wurde das Spiel nur ein wenig besser, aber die Adleraner spielten jetzt mit mehr Engagement auf das gegnerische Tor. TuRa blieb am eigenem Strafraum stehen und warten auf die Konter. Grabenkamp erlöste Mannschaft und Zuschauer mit seinem Ausgleichstreffer. Der Torhüter leistete bei diesem Tor sicherlich Unterstützung. Danach drückten die Turmkicker weiter, aber auch die wenigen hundertprozentigen Torchancen wurde nicht genutzt.
Der souveräne Schiri erlöste alle und pfiff pünktlich ab. Vergessen wir besser das Spiel schnell und warten gespannt auf den nächsten Sonntag.
In diesem Sinne …
(PP)
Für AdlerUnion am Ball:
Lapczyna, Lingen, Grabenkamp, Belusa, Becker, Glaubitz. Hartiti, Scharwacht, Mühlenbruch, Kriege, Möhlenbruch, Küppers, Carel, Dräger, Rehberg
AdlerUnion Frauen – SF Niederwenigern II 4:2(1:2)
1:0(9.), 2:2(71.) 3:2(74.) Fernges, 4:2(84.) Gruszka
Mit Doppelschlag und Hattrick sicherte Fernges den klarern Sieg über Niederwenigerns Reserve
Für AdlerUnion am Ball:
Lößner, Döring, Holzmann, Ziegler, Pietron, Fernges, Gruszka, Schlüter, De Kock – Loos, Fabic, Piria