Vorfreude auf die Ratinger Germanen – AdlerUnion prüft den Tabellenzweiten – ein solides Urgestein der Oberliga – Cornelißen und Wüst blicken auf den nächsten Sonntag

„Klarer Heimsieg zu erwarten!“

Folgt man Buchmachern, dann geht die DJK Adler Union Frintrop als wasserturmhoher Favorit in das anstehende Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Germania Ratingen 04 am Sonntag, dem 1. Oktober 2023 um 15:00 Uhr. Noch nie haben die Adlerträger ein Heimspiel gegen den Gast verloren….. Und im Niederrheinpokal obsiegten die damaligen Bezirksligisten im September 2021 den etablierten Oberligisten mit 1:0 nach Verlängerung. Statistik, künstliche Intelligenz und Co sind sich einig. Gäbe es da nicht das Phänomen der Fake News…

Täuschung und Manipulation im Internet und in sozialen Netzwerken wie Facebook sind ein vielfältiges Phänomen, welches sehr unterschiedliche Risiken für Kinder und Jugendliche, aber auch für Fußballfans, birgt und verschiedene Ziele verfolgt. Nicht immer stecken dahinter die in aktuellen Debatten häufig erwähnten „Fake News“ bzw. Falschmeldungen. Mit diversen Strategien wird versucht, durch das Vortäuschen von etwas vermeintlich „Authentischem“ Aufmerksamkeit zu gewinnen, Klickzahlen zu erhöhen.

Zurück zur Realität: Germania Ratingen steht mit 14 Punkten nach sieben Spielen zu Recht auf Rang zwei der Oberliga Niederrhein als erster Verfolger des bockstark gestarteten Shooting-Stars Sportfreunde Baumberg. Ratingen muss und wird mit seiner erstklassig besetzten und hoch qualitativen Mannschaft oben dranbleiben, das ist unumstritten. Neben Tim Klefisch, dessen Brüder als Profis beim SC Paderborn agieren stehen regelmäßig mit Georgios Touloupis und Philipp Baum zwei weitere hochkarätige Neuzugänge in der Startelf. Sportchef Zilles und Coach Hasenpflug haben ein Team zusammengestellt, das durchaus an die Qualität des KFC Uerdingen, SV Straelen, Sportfreunde Baumberg, Spvg. Schonnebeck oder des ETB herankommen kann. Bei der Trainerumfrage vor Saisonbeginn hatten alle die Ratinger unter den Top 5 gesehen. Der Saisonstart ist mehr als geglückt, so dass die Elf aus der Nachbarstadt gut aufgegleist ist und mit großem Selbstvertrauen nach Frintrop kommt. Trainer Hasenpflug erlebte das Pokalaus an der Seitenlinie, als die Gäste mit dezimiertem Kader das Match in der Verlängerung nicht mehr drehen konnte, das Yannick Reiners nach Vorlage von Malte Schneemann in der 94. Minute besiegelt hatte. Die Zuschauer erlebten am Wasserturm ein kleines Wunder aus der grünen Perspektive heraus.

 

Vorfreude auf Wasserturm-Fußball ist damit angemessen. Die Aufsteiger von Trainer Marcel Cornelissen und Torben Grzenia haben eine ambivalente Trainingswoche hinter sich nach dem so wichtigen Sieg im 6-Punkte-Duell beim FC Mülheim 97. Gegen den Topfavoriten werden die AdlerUnionisten alles geben, ja über sich hinauswachsen müssen, soll etwas Zählbares am Ende übrigbleiben. Der 12. Mann wird erneut ganz wichtig sein, in der Zuschauertabelle rangiert die Elf am Wasserturm auf Rang zwei der Oberliga Niederrhein und überhaupt in Essens Fußball. Und warum? Weil echter und ehrlicher Sport erlebbar ist, die Atmosphäre friedlich und gastfreundlich, weil die grandiosen Ehrenamtler immer alles geben, damit sich das Kommen lohnt.

Herzlich willkommen auch den RWE-Fans, die nach dem Heimsieg gegen Dresden zumindest noch eine Halbzeit Wasserturm-Fußball sehen wollen.

Und weil ehrlicher Fußball mit Fake News nicht vereinbar ist am Schluss die eigentliche Überschrift. Außenseiter trifft auf Titelfavoriten am heimischen Wasserturm!

A.B.

 

 

Vor gut zwei Jahren startete die DJK AdlerUnion Frintrop mit einer faustdicken Überraschung in den Niederrheinpokal 21/22 . Noch heute hallt der Jubel am Turm nach, als  Reiners in der 94. Minute eine schöne Hereingabe von Schneemann mit dem Kopf wuchtig in die Ratinger Maschen zum 1:0-Sieg  versenkte. Es folgte der grandiose Sieg gegen Baumberg und schließlich das ehrenvolle Aus gegen den späteren Pokalsieger  und Regionalligisten Straelen.

Nach den schwindelerregenden Aufstiegen erwarten  die Adler am Sonntag um 15.00h am Turm den ehemaligen Pokalgegner Germania Ratingen zum Meisterschaftsspiel in der Oberliga. Die Karten scheinen einmal mehr klar gemischt. AdlerUnion kämpft um die endgültige Ankunft in der neuen Klasse, und die Germania Ratingen mauserte sich inzwischen auf Rang zwei zum ersten Verfolger der Baumberger Sportfreunde.

Die Geschichte der Ratinger Fußballer reicht zurück bis ins Jahr 1904 mit der Gründung als FC Alemannia. Erst 1965 spielten die Ratinger nach mehreren Fusionen unter dem Vereinsnamen Germania. Der sportliche Höhenflug der Ratinger setzte bereits 1974 mit dem Aufstieg in die viertklassige Landesliga ein. 1997 folgten der Aufstieg in die Verbandsliga und 2000 in die  Oberliga Nordrhein. Nach dem Abstieg 2004 in die Verbandsliga stieg die Germania bereits 2012 in die Oberliga Niederrhein auf.

Basierend auf einer professionell organisierte Vereinsstruktur und Jugendarbeit (Die A- und B- Jugend spielen in der Niederrheinliga und die C-Junioren in der Regionalliga), spielt Ratingen bereits im 11. Jahr meist im ungefährdeten Mittelfeld.

Nach drei Siegen in Folge werden die Germanen auch am Wasserturm sicher auf Sieg spielen.  AdlerUnion wird dagegen beweisen wollen, dass mit dem verdienten Sieg in Mülheim die kurze Durststreckemit den Spielen  gegen Baumberg und den ETB überwunden ist. Alles ist möglich…..

 

Marcel Cornelißen:

„Es erwartet uns ein absolutes Topteam. Die letzten Wochen haben schon gezeigt, dass es ein qualitatives Gefälle zwischen den gestandenen Mannschaften und uns als Aufsteiger gibt. Um gegen Mannschaften wie Ratingen zu punkten, müssten wir über uns hinauswachsen und das werden wir probieren“

 

Hansi Wüst zieht im „Reviersport“ Zwischenbilanz : 

 „Aktuell stehen wir über dem Strich. Wenn wir am Ende auch so dastehen, dann ist bei uns jeder zufrieden. Bis auf die sieben Stück gegen Baumberg, die wir in einer Halbzeit kassiert haben, war ich in dieser Saison noch nie verärgert. Wir halten richtig gut mit und punkten auch. Der Sieg in Mülheim am vergangenen Wochenende war natürlich wichtig. Da haben auch unsere Fans, die mehr als die Hälfte der Zuschauer stellten, einen Anteil.“

Ja, der ist unglaublich. Gegen Hilden waren 650, gegen Sonsbeck 600 und gegen den ETB Schwarz-Weiß 900 Zuschauer am Wasserturm. Plötzlich sieht man wieder Gesichter auf der Anlage, die jahrelang nicht mehr da waren. Die Mannschaft hat sich das verdient und diese Leute auch zurückgeholt. Wir freuen uns alle, dass unser Team die Frintroper Fußballfans so begeistert. Die Leute kommen wieder gerne zu uns. Auch auswärts haben wir immer sehr viele Fans mit. Das macht uns als solch einen kleinen Verein sehr stolz.

Ratingen  ist eine gestandene Oberliga-Mannschaft, die zurecht auf dem 2. Tabellenplatz steht. Ich erwarte sie auch am Ende der Saison unter den ersten fünf oder sechs Mannschaften. Das ist für unsere Jungs ein Brett. Aber unser Trainer Marcel Cornelißen wird das Team wieder hervorragend einstellen, und vielleicht gelingt uns über unsere mannschaftliche Geschlossenheit eine Überraschung. Etwas schade ist, dass an der Hafenstraße in Bergeborbeck ein Kontrastprogramm stattfindet. Da steht in der 3. Liga das große Spiel zwischen Rot-Weiss Essen und Dynamo Dresden auf dem Programm. Das kostet uns natürlich auch einige Zuschauer.“

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