ETB Schwarz-Weiß Essen    vs.      DJK AdlerUnion Frintrop  2:0(0:0)

Barfuß oder Lackschuh am Uhlenkrug – Tatsachen versus nicht unumstrittener Penalty

Das Stadtderby am traditionsreichen Stadion Uhlenkrug vor 424 Zuschauern war fußballerisch von beiden Teams wahrlich nicht der Weisheit letzter Schluss. (Interims?) Coach Björn Matzel bei seinem Debüt in der Oberliga wie auch sein Pendant Marcel Cornelissen brachten es in der Pressekonferenz klar auf den Punkt. Die individuelle Qualität der „Schwatten“, die körperliche Konstitution und teilweise auch die Ausbildung lag sichtbar über derjenigen der Wiederaufsteiger aus Frintrop. Das führte zu eineindeutiger Spielkontrolle und Dominanz, dazu zu Aluminium gleich zu Beginn. Die Grünen indes hatten große Konflikte mit dem eigenen Ballbesitz im ersten Abschnitt der Partie. Das 0:0 war in toto sehr glücklich. Nach der Pausenansprache war die Partie spielerisch phasenweise offener, doch die beiden 100 %igen Chancen hatten die Adleraner. Der ETB traf zwei Mal Alu, die Gäste einfach. Spielentscheidend ergebnistechnisch ein Elfmeterpfiff in der 87. Minute. Die Gastgeber sahen ihn berechtig, die Gäste keineswegs. 1:0 ohne Chance für Keeper Reiners, die Adlerräger machten auf und fingen in der 93. Minute einen Konter ein zum 2:0, Abpfiff. Damit stehen die Wassertürmer nch drei Niederlagen in Folge mitten im Abstiegskampf. Der aktuell viertletzte Platz bedeutete bei einem mutmaßlichen Abstieg des Regionalliga-Letzten Velbert den direkten Rückmarsch in die Landesliga. So weit die Fakten. Fakt ist aber auch, dass drei Niederlagen in Folge für die Adlerunionisten auf diesem Ligenniveau genauso wenig überraschend wie der Kampf um den Klassenerhalt. Die Saison ist noch lang, das Lazarett wird sich alsbald lichten, die Mannschaft sich weiter entwickeln. Und Marcel Cornelissen brachte es in der Pressekonferenz fokussiert auf den Punkt: „Niemand ist davon ausgegangen, dass wir im Winter den Klassenerhalt sicher wissen!“ So geht der Sieg des Traditionvereins ETB Schwarz-Weiss Essen in der Kategorie „knapp, aber verdient!“ in Ordnung. Lackschuh im Vorteil, die Grünen Barfuß zurück zum Wasserturm, um im Bild zu bleiben. Für die Adlerträger gab es ausreichend Lehrmaterial wie in der Vorwoche in Halbzeit 2 gegen Uerdingen. Verarbeiten, daraus lernen und nicht träumen, so die Botschaft aus dem Derby!

Brechmann

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Die schlussendlich unverdiente und   bittere Niederlage  müssen  N. Reiners, Engelberg, Wissing, Y,Reiners, Dapprich(71. Friessner). Karthaus, Ornot(63. Reuschtenberger), Togbedji, Linnig(63. Büttner), Stukator(62. Bönisch(84. Niebaum)), van den Woldenberg möglichst schnell verarbeiten

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Marcel Cornelißen:

Das Ende ist halt brutal bitter. Ob es ein Elfmeter ist oder nicht kann ich nicht beurteilen, die Stimmen der Spieler gehen da auch auseinander. Ansonsten geht das Spiel sehr wahrscheinlich 0:0 aus, womit wir auch hätten leben können.
Vom Einsatz, von der Bereitschaft und Disziplin war es top, das ist Grundlage, fußballerisch war es leider über weite Strecken holprig.
Jetzt müssen wir uns nach dem Tiefschlag erstmal wieder finden und dann eine gute Woche auf dem platz hinlegen um gegen Homberg eine große Überraschung angehen zu können.

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Bericht des ETB Schwarz Weiß:

Der ETB Schwarz-Weiß Essen konnte seine Durststrecke in der Oberliga Niederrhein heute beenden: Nach zuletzt drei sieglosen Spielen gewann die Mannschaft von ETB-Interimscoach Björn Matzel mit 2:0 (0:0) im Derby gegen den Stadtrivalen DJK Adler Union Frintrop. Die Treffer für die Schwarz-Weißen fielen zwar spät, aber unterm Strich war der Dreier mehr als verdient, denn die „Schwatten“ bestimmten weitestgehend die Partie und hatten zuvor dreimal Pech bei Lattentreffern. Das Team vom Uhlenkrug kletterte durch den Erfolg auf den zehnten Tabellenplatz. Bereits am kommenden Samstag geht es für den ETB weiter, wenn das Auswärtsspiel beim 1. FC Monheim auf dem Programm steht.

Die Gastgeber begannen gut und bereits in der 8. Spielminute hatten die ETB-Anhänger den Torschrei auf den Lippen: Nach einem Eckball von Nico Lucas köpfte Marcello Romano aus fünf Metern aufs Tor, aber das Spielgerät ging nur gegen die Querlatte. Danach tat sich erstmal lange Zeit nichts Nennenswertes vor beiden Toren. Fünf Minuten vor der Halbzeitpause wurde es dann noch mal gefährlich. Nach einer guten Linksflanke von Serhat Sat kam ETB-Stürmer Joshua Kapenda aus sechs Metern frei zum Kopfball, aber sein Versuch landete genau in den Armen von Frintrops Schlussmann Nils Reiners (40.).

In der 52. Minute hatten dann auch die Gäste ihre erste richtig gute Gelegenheit, als es Dominik Stukator – nach einem Ballverlust der ETB-Abwehr – aus leicht spitzem Winkel versuchte. Sein guter Schuss flog nur knapp am linken Pfosten vorbei. Sechs Zeigerumdrehungen später versuchte es dann ETB-Kapitän Nico Lucas mal aus 20 Metern, aber der Ball flog von der Latte zurück ins Spielfeld (58.). Nach einer guten Stunde hatte erneut Marcello Romano Pech mit dem Aluminium, als sein unhaltbarer Schuss aus 18 Metern nur gegen die Querlatte klatschte (64.). In der 74. Spielminute musste dann ETB-Keeper Phil Lenuweit sein ganzes Können aufbieten, als er einen starken Schuss vom eingewechselten Yan Marcos Friessner Montas aus zwölf Metern mit einer Riesenparade noch gegen die Latte lenken konnte. Acht Minuten später zeigte dann auch sein Gegenüber eine Glanztat, als er einen Flachschuss von Sanjin Vrebac aus elf Metern in die linke Ecke noch vor der Linie rettete (82.). 180 Sekunden vor dem Ende der offiziellen Spielzeit wurde Lukas Korytowski dann im Frintroper Strafraum unsanft von den Beinen geholt und Schiedsrichter Marvin Konopatzki zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Diese Chance ließ sich Maurice Haar nicht entgehen und traf zur 1:0-Führung in die linke Ecke (87.). In der Nachspielzeit fiel dann sogar noch das 2:0 für die Schwarz-Weißen. Nach einem Zuspiel von Joshua Kapenda konnte Sanjin Vrebac allein aufs Gästetor zulaufen. Er blieb eiskalt und traf mit einem Flachschuss aus 15 Metern unhaltbar in die linke Ecke zum viel umjubelten 2:0-Endstand (90. +2).

Trainerstimmen:

Marcel Cornelissen (Adler Union Frintrop): „Das Ende des Spiels war bitter für uns. Ich kann aber nicht beurteilen, ob es ein berechtigter Elfmeter für den ETB war, da ich 70 Meter davon entfernt war. Man konnte sehen, dass es einen Unterschied in der individuellen Klasse beider Teams gab. Mit etwas Glück, taktischer Disziplin und hoher Einsatzbereitschaft konnten wir ein Stückweit diese Lücke bis zur 87. Minute schließen. Am Ende des Tages ist der ETB-Sieg verdient, darüber brauchen wir gar nicht zu reden. Die Spielanteile, Torchancen und Ecken sprachen alle für den ETB. Ich hätte aber auch gerne einen unverdienten Punkt mitgenommen. Kämpferisch war es heute top, den Rest machen wir dann nächste Woche gegen Homberg besser.“

Björn Matzel (ETB SW Essen): „Es war eine turbulente Woche für uns, aber ich habe eine intakte Mannschaft übernommen. Unser Team hat es mir persönlich sehr leicht gemacht. Fußballerisch war es heute sehr schleppend. Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Mannschaft einen gewissen Druck hatte. Mit der Einstellung und Laufbereitschaft bin ich sehr zufrieden. In nur zwei Trainingseinheiten konnten Joel und ich keine großen taktischen oder fußballerischen Maßnahmen vorgeben. Wir wollten einfach die Jungs in die Spur bringen und gute Stimmung haben. Das haben wir auch geschafft. Fußballerisch ist natürlich noch viel Luft nach oben, trotzdem nehmen wir den Sieg in dieser Phase sehr gerne mit. Die Basis stimmte und das stimmt uns positiv. Wir versuchen eine gute Woche zu haben und nächsten Samstag wieder drei Punkte zu holen.“

Und noch etwas mehr ETB-Glückseligkeit:

 

Das Glück erzwingen

Durchaus überraschend hatte sich der ETB Schwarz-Weiß unter der Woche von seinem neuen Trainer Dennis Czayka getrennt. Die Entwicklung der Mannschaft habe, so der Vorsitzende Karl Weiß, eine falsche Richtung genommen. Wer der neue Übungsleiter wird, stand beim Stadtduell mit Adler Union Frintrop noch nicht fest; allerdings wurde Sunay Acar auf der Tribüne gesichtet, was Hoffnungen auf eine große Lösung nährt.

Interimscoach Björn Matzel machte zunächst einmal alles genau wie sein Vorgänger, ließ dieselbe Elf im selben System auflaufen, die in Holzheim so unglücklich den Sieg aus der Hand gegeben hatte. Ein Leistungsschub ließ sich nicht ausmachen. Im Gegenteil tat sich Schwarz-Weiß schwer, gegen tiefstehende Frintroper Geschwindigkeit aufzunehmen. Joshua Kapenda, der als Wandspieler einen guten Job machte, war Ziel der meisten ETB-Aktionen. In einer chancenarmen ersten Halbzeit war dann auch sein Kopfball nach Flanke von links ein Highlight; Nils Reiners stand genau richtig. Zuvor hatte Marcello Romano eine Ecke von Nico Lucas an die Unterlatte des Adler-Tors befördert.

Adler Union Frintrop gelang es über die gesamten 90 Minuten nur sehr selten, über mehrere Stationen hinweg ein eigenes Spiel aufzubauen. Stattdessen lauerten die drei Offensivmänner auf Fehler der ETB-Restverteidigung. Beinahe hätte das kurz nach der Pause zum 0:1 geführt, doch Dominik Stukator schoss nach schlimmem Fehler von Maurice Haar freistehend links am Tor vorbei. Schwarz-Weiß probierte es nun zunehmend aus der Distanz: Nico Lucas mit einem Heber an den Querbalken (59.‘), Marcello Romano mit einem Drehschuss ans Lattenkreuz (64.‘). Auch Adler verzeichnete einen Alutreffer, als der beim ETB als Gastspieler durchgefallene Yan Friessner Montas von Halbrechts abschloss; der absolut fehlerfreie Phil Lenuweit war wohl noch dran (74.‘). In der Schlussphase holte Lukas Korytowski dann mit dem Rücken zum Tor clever einen Foulelfmeter heraus. Nils Reiners ahnte zwar die Ecke, doch Maurice Haars Schuss vom Punkt war zu gut. Gegen verzweifelt aufrückende Frintroper machte der ETB anders als in Holzheim wenig später per Konterlauf den Sack zu: Joshua Kapenda legte mit Übersicht und feinem Timing zu Sanjin Vrebac quer, der zum 2:0 einschoss.

Für das schwarz-weiße Gemüt war dieser Sieg – bei aller Zähigkeit seines Zustandekommens – Balsam. Jetzt noch ein weiterer Dreier beim 1. FC Monheim nächsten Samstag, dann liest sich die Tabelle schon viel angenehmer.

„Der Blog der Ultrahs“

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Letzte Info:  ETB am Sonntag mit Intererimstrainer Matzel!

Nähere Umstände s. ETB-Info unten.

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Vorfreude auf ein hitziges Lokalderby Am Uhlenkrug

Das Uhlenkrugstadion in Essen ist seit langem ein Eckpfeiler der lokalen Sportkultur – Heimat des ETB Schwarz-Weiß Essen und ein Veranstaltungsort mit über hundertjähriger Geschichte. Vorfreude auf das zweite Lokalderby in eben diesem altehrwürdigen Uhlenkrug-Stadion am Stadtwald macht sich in Essens Westen breit. Trainer Marcel Cornelissen ist nach der ersten Heimniederlage gegen den Traditionsverein KFC Uerdingen, einem ergebnistechnisch knappen 1:2,  nachdenklich. „Bei einer so stark besetzten Mannschaft wie dem ETB Schwarz-Weiß Essen können wir einzig bestehen, wenn wir alles, wirklich alles anders machen als in der ersten Halbzeit gegen die Grotifanten-Elf. Abstände verkürzen, Zweikämpfe annehmen, zweite Bälle holen, rennen, von mir aus bolzen so wie Nordirland gegen das Nagelsmann-Team. Mit Schönspielerei wird dat nix!“ Die Schwatten mit den Lackschuhen sind noch nicht wirklich im Liga-Flow angelangt, dennoch aber klarer Favorit, wenn man allein schon auf die Stürmer Romano und Sturmtalent Korytowski schaut, Liga weit mit das Beste am gesamten Niederrhein. Und er zitiert bewusst einen robusten Zweikämpfer. „Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt.“ So weiland Rolf Rüssmann, die Vorstopper-Ikone der späten 1970er Jahre. Rasen, Echtrasen, auch ein Vorteil der Gastgeber. Doch die Adlerträger wollen das Gesetz der Serie nicht angewandt wissen. Bislang in der Oberliga gegen den Traditionsverein punktlos, in beiden Matches der Vorvorsaison devot bis unterwürfig. Adler sind an sich Mentalitätsmonster und genau das wollen sie am kommenden Sonntag um 15 Uhr auch sein. Bissig, schnörkellos, nordirisch eben. Das gefüllte Lazarett liefert dabei keine Ausreden! Der DFB-Pokalsieger von 1959 feiert in diesem Jahr immer wieder sein Vereinsjubiläum, zuletzt mit einer Gala zum 125jährigen Bestehen. Gründe liefern zum Weiterfeiern wollen die Grünweißen auf keinen Fall. Im Gegenteil!

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Arnd Brechmann

Anstoß: Sonntag, 19.10.2026 – 15:00h

Stadion am Uhlenkrug

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Marcel Cornelißen:

„Am Sonntag steht ein ganz wichtiges Derby auf dem Programm. Der Verlierer wird sich wahrscheinlich auf einem Abstiegsplatz wiederfinden, das wollen wir mit aller Macht verhindern. Dafür brauchen wir die gleichen Grundtugenden wie im ersten Derby, auch wenn die Umgebung natürlich eher für den ETB spricht.“

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Info ETB-Homepage:

Der ETB trennt sich von Dennis Czayka

Der Fußballoberligist ETB Schwarz-Weiß Essen hat sich mit sofortiger Wirkung von Chefcoach Dennis Czayka getrennt. Der 42-jährige Trainer hatte die Mannschaft vom Uhlenkrug im Sommer übernommen, konnte mit dem Vorjahresdritten aber nur elf Punkte aus neun Partien in dieser Spielzeit holen. Die Schwarz-Weißen liegen damit nur zwei Zähler vor einem Abstiegsplatz in der Oberliga Niederrhein.

„Nach elf Pflichtspielen sind wir zu der Auffassung gekommen, dass die Entwicklung unserer ersten Mannschaft nicht in die Richtung geht, die wir uns vorgestellt hatten. Deshalb sahen wir uns nun leider – zum ersten Mal im siebten Jahr meiner Tätigkeit als Vorsitzender – gezwungen, eine Trainerfreistellung vorzunehmen“, sagt Karl Weiß, erster Vorsitzender der Schwarz-Weißen, zum Vorgehen des Vereins.

Interimsweise wird U19-Coach Björn Matzel nun die Mannschaft übernehmen. Der 46-Jährige ist ein richtiges ETB-Eigengewächs: Er spielte viele Jahre in der Jugend und in seinem ersten Seniorenjahr in der Oberliga Nordrhein für seine „Schwatten“. Seit 2020 arbeitet er als Trainer sehr erfolgreich in der Nachwuchsabteilung der Schwarz-Weißen und war in der Saison 2021/22 zusätzlich Co-Trainer der ETB-Oberligamannschaft.

Wir danken Dennis herzlich für seinen Einsatz beim ETB und wünschen ihm sportlich und privat viel Glück und Erfolg für die Zukunft!

(AS)

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