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FC Kleve      vs.      DJK AdlerUnion Frintrop  2:1(1:1)

0:1(1.) Reiners, 1:1(45.) Klein-Wiele, 2:1(58.) Badjevic

Schwäne schocken Adler-Der 1. FC Kleve gewinnt gegen Adler Union mit 2:1

„Die Leute gehen ins Stadion, weil sie nicht wissen, wie es ausgeht!“ orakelte Bern-Held Sepp Herberger damals. In der „Bauunternehmung Eroglu-Arena“ zeigte die DJK Adler Union Frintrop von Beginn an eine prima Leistung. Gleich der erste Spielzug über Leif Linnig, Dr. Jonas Rübertus und Vollstrecker Timo Dapprich landete beinahe im Tor, die Glanzparade von Keeper Hennig Divis veredelte Yannick Reiners eiskalt zum 0:1 in der ersten Spielminute. Einmal kneifen bitte, dachten sich die zahlreichen Adleraner unter den offiziell 340 Zuschauern. Die Elf von Marcel Cornelissen, auf drei Positionen gegenüber der Vorwoche verändert, zeigte eine beherzte und dominierende erste Halbzeit mit druckvollem Pressing, konzentrierter Abwehrarbeit und gefälligen Offensivaktionen. Ein Auswärtssieg etwa? Ein Slapstick Handspiel in der 41. Minute belastete Max Koltermann mit gelbem Karton. Der Youngster überzeugte bei seinem Debüt in der Startelf! Dann die Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Ecke, Ausgleich aus dem absoluten Nichts heraus durch einen Kopfball vom unbedrängten Klein-Wiele. Abpfiff. Genickbruch, wie sich in der zweiten Halbzeit zeigen sollte. Kleve kam zurück, Adler hielt sich zurück, Kreativität im Aufbau ein einziges Fragezeichen. Koltermann musste Foul spielen, dann aus Kartengründen präventiv ausgewechselt werden. Ein erneuter Kopfball der Marke „Eiertor“, denn Badnjevis köpft die eigene Schulter an, so dass der Ball eine physikalisch nicht weiter erforschte Flugbahn nahm, demnach unhaltbar, brachte die schmeichelhafte 2:1 Führung für die Schwäne! Headcoach Corne und seine Deputys Torben Grzenia und Mattes Potthoff entschieden sich nach kurzer Beratung zu einem offensiven Dreifachwechsel. Und Joel Zwikirsch hatte sie alsbald, die ultimative Ausgleichschance, doch der 21jährige Henning Divis erwies sich als Meister seines Faches im Tor der Gastgeber. Die Adler forcierten etwas, liefen aber nunmehr häufig eigenen Fehlern hinterher, die Ordnung der ersten Hälfte war passé. Was gegen die Schwalben der SpVgg Schonnebeck in der Vorwoche am Wasserturm noch geklappt hatte, blieb gegen jetzt selbstbewusster agierende Schwäne aus. „So ist Oberliga“, meinte Coach Marcel Cornelissen, „in Halbzeit eins hätte keiner darauf gewettet, dass wir ein Tor kassieren. Dann fällt es und der faden reißt. Willkommen auf dem Boden der Tatsachen!“ Dass die Ausfälle von Luca Pirredda, Burak Dermiderre und Nils Grigoleit, dazu Elias Brechmann und die Krankheiten von Linus Wissing und Dominik Stukator den Kader heute schwächten, steht außer Frage. Doch solche Phasen sind einer langen Saison nicht ungewöhnlich. Die Zuschauer hatten in Summe nur 44 Minuten echten Wasserturm-Fußball erlebt, mutmaßlich sechzig Sekunden zu wenig, folgt man dem Fazit des Trainers.

Am kommenden Mittwoch gibt es eine zusätzliche Trainingseinheit am Schetters Busch gegen die SpVgg Schonnebeck, Revanche gewissermaßen, aber auch die Chance beider Teams, unter Wettbewerbsbedingungen den Kader weiter zu entwickeln. Anstoß 19:30 Uhr!

Arnd Brechmann

Für Adlerunion in Kleve am Ball:  Koltermann(57. Rauschtenberg), Rübertus( 64. Friessner), Reiners, Ohters, Dapprich, Engelberg, Büttner(64. Verwold), Togbedji, Linnig(64. Zwikirsch), Van den Woldenberg

Marcel Cornelißen:

„Es war das erwartete 50/50 Spiel. Jeder Zweikampf, jeder zweite Ball war 50/50.
in der ersten Halbzeit haben wir diese Dinge deutlich stärker gespielt und man hatte eigentlich nie das Gefühl, dass ein Gegentor fallen könnte.
Das 1:1 vor der Pause war ein gutes Beispiel wie erfahrene Oberligaspieler die Möglichkeiten des Erlaubten komplett ausnutzen und mit dem Tor haben die uns ein wenig gekillt, die ersten 20 Minuten nach dem Wechsel gehen komplett an Kleve. Danach haben wir zwar alles probiert, aber hatten nur noch eine echte Chance auf den Ausgleich.
Insgesamt eine sehr bittere Niederlage, weil gefühlt deutlich mehr drin war.“

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Vorberichte:

Nichts zu holen gab es für die Adleraner in ihrer ersten Oberligasaison in beiden Begegnungen mit dem FCK. Mussten die Frintroper nach dem Hinspiel in der Herzogstadt auf der langen Rückfahrt eine 1:3 Niederlage verdauen, lief’s im Rückspiel am Turm auch nicht viel besser. Mit der 1:2 Heimniederlage rückte der Abstieg der AdlerUnion in bedrohliche Nähe, während die Klever der Klassensicherung ein gut Stück näher kamen. Nach dem torlosen Remis der Klever in Neuß im Auftaktspiel werden sie alles dransetzen, um im heimischen Bressenberg-Stadion den ersten Dreier einzufahren.  Da die Wasserturmkicker ihren Auftaktsieg sicher mit aller Kraft in Kleve veredeln wollen, ist Kampf und Hochspannung zu erwarten.

Marcel Cornelißen:

Kleve ist eine seit Jahren gefestigte und stabile Oberligamannschaft. Teile kennen wir noch aus unserem Gastspiel vor 2 Jahren.
Defensiv zentral gibt es eine sehr erfahrene Achse, die das ganze Konstrukt trägt und nach vorne haben sie Möglichkeiten über Schnelligkeit oder körperliche Präsenz. Auf jeden Fall eine schwierige und undankbare Aufgabe.
Trotzdem hat unsere Mannschaft am Freitag ordentlich Selbstbewusstsein getankt und die Messlatte an Einsatzbereitschaft sehr hoch gelegt. Sollten wir das annähernd wieder erreichen, könnten wir auch in Kleve für eine Überraschung sorgen.

.Arnd Brechmann:

Vorfreude auf erstes Auswärtsduell in der Schwanenstadt beim 1. FC Kleve
Das Oberliga-Urgestein, der 1. FC Kleve, hat mit einem 0:0-Unentschieden beim Neuling Holzheimer
SG einen erfolgreichen Saisonstart in der Oberliga hingelegt. Vor rund 200 Zuschauern zeigte das
Team eine engagierte Leistung und ließ die Worte von Trainer Umut Akpinar in Taten umsetzen.
Akpinar hatte trotz schwächerer Leistungen in den letzten Testspielen immer wieder betont, dass
sein Team sich ganz anders präsentieren würde, wenn es um Punkte geht. Der 1. FC Kleve verdiente
sich das Remis durch eine engagierte Leistung, große taktische Disziplin und viel Laufarbeit. Diese
Tugenden, für die der Verein seit Jahren in der Oberliga bekannt ist, machten ihn erneut zu einem
festen Bestandteil der Klasse. Besonders im Vergleich zu den letzten Auftritten in der Vorbereitung
war der Unterschied deutlich sichtbar. Trainer Umut Akpinar war mit dem Auftritt seiner Schützlinge
sehr zufrieden. „Die Jungs waren auf der Minute genau da. Damit hatte ich aber auch gerechnet.
Denn das hatte sich bereits in der vergangenen Woche beim Training angedeutet“, sagte der Coach.
Youngster und Keeper Henning Divis vereitelte einen Penalty. In der zweiten Halbzeit hatte der 1. FC
Kleve drei erstklassige Chancen. Trotz des nur knapp verpassten Sieges lobte Akpinar sein Team. „Die
Leistung war sehr gut. Die Mannschaft hatte aber auch die Fitness, die man benötigt, um so ein Spiel
zu zeigen“, so der Coach. Besonders die Innenverteidiger Philipp Divis und Memlan Darwish sowie
Frederik Meurs auf der rechten Abwehrseite überzeugten. Auch die Neuzugänge Samuel Derkum und
Felix Beeker machten ihre Sache ordentlich. Im defensiven Mittelfeld ordneten Kapitän Fabio Forster
und Niklas Klein-Wiele das Spiel. In der Offensive zeigte sich mehr Bewegung als in den vorherigen
Partien. Der 1. FC Kleve hat somit einen guten Start in die Saison hingelegt und zeigt, dass er auch in
dieser Spielzeit ein etablierter Gegner in der Oberliga sein wird.
Trainer Marcel Cornelissen war in der zurückliegenden Woche als Psychologe gefragt. Der Dopamin-
Überschuss (Dopamin ist ein wichtiger,
überwiegend erregend wirkender Neurotransmitter des zentralen Nervensystems) aus dem völlig
überraschenden Heimsieg gegen die Spvgg Schonnebeck musste ab-, Konzentration und Demut vor
einer schweren Auswärtsaufgabe aufgebaut werden. Apropos Aufbau. Zwar wurden bei der
Heimpremiere insgesamt 16 Akteure eingesetzt, doch nach der starken Vorbereitung hätten es
weitere verdient, in der Startelf zu stehen oder ergänzend zu helfen. Komfort, den beim
Wiederaufsteiger so noch niemand kannte. Aber viel Seelenmassage als Aufgabe auch für die
Cotrainer Mattes Potthoff und Torben Grzenia. Es wird also Rotation in der Startelf geben und in der
Trainingsarbeit weiterhin gesunden mannschaftsinternen Qualitätsdruck. An die Eroglu-ARENA
haben die Adlerträger diffuse Erinnerungen. In der Abstiegssaison 2023/24 verpassten die Grünen
am Liga weit vorletzten, für Frintrop ob des Rückzugs von Straelen letzten, Spieltag knapp einen
Auswärtssieg, der den Klassenerhalt auf Echtrasen bedeutet hätte. Der Ausgang ist bekannt. Das
umkämpfte 2:2 reichte Kleve zum Verbleib in der Oberliga Niederrhein. Die Gäste haben damit etwas
gut zu machen und rechnen sich Mikrochancen aus mit echtem Wasserturm-Fußball, Leidenschaft
und defensiver Stabilität, sind bei den Experten aber definierter Außenseiter. Die Vorfreude
überwiegt beim Besuch des niederländischen Grenzgebiets, schließlich soll sich für den 12. Mann die
zeitintensive Reise (87 Kilometer!) auch lohnen.

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