AdlerUnion I vs FC Kray 0:1(0:0)
Der erwartet starke Gegner präsentierte sich mit dem FC Kray an der Bezirkssportanlage Frintroper Straße und das exakt mit dem Matchplan, den man erwarten durfte. Wasserturm-Fußball verhindern, kompakt stehen, geduldig auf wenige Chancen warten, dem Gastgeber den Nerv rauben, die eigene Routine durchbringen. Das reicht zu einem knappen, etwas schmeichelhaften, gemessen am eigenen Matchplan dann aber nicht unverdienten 0:1 Auswärtssieg. „Never change a running system“ wäre der Wunsch von Trainer Marcel Cornelissen gewesen, doch plötzliche Wirrungen führten zu einem ganzen Quartett an Änderungen in der Startelf. Die knapp 300 Zuschauer bei herrlichem Spätsommerwetter kamen auf ihre Kosten, wenn sie Taktikfeinschmecker sind. Positionsspiel, Raumverschiebungen, tiefes Pressing, gemächlicher Ballfluss, all das muss einem das Herz erwärmen als Experte am Spielfeldrand, sei es als Legende, sei es als selbsternannter oder einfach aber nur so. Aber auf echten Wasserturm-Fußball musste sie leider verzichten, das ließen starke Gäste einfach nicht zu. Und bei den Gastgebern reichten die fußballerischen Mittel heute schlechterdings einfach nicht aus, die Kommunikation zwischen den Linien ruckelte, der Funke sprang nicht über. Punkt!
Die Adlerträger hatten in der ersten Halbzeit eine spektakulär herausgespielte Großchance, zwei ordentliche Halbmöglichkeiten. 0:0 ging es die Pause. Und es veränderte sich wenig, auch wenn Adler-Coach Marcel Cornelissen nach einer Stunde in toto fünf Wechsel vollzog. Kray erzielte ein Abseitstor und nutze in der 75. Minute eiskalt eine Unachtsamkeit in der grünen Defensive auf der echten Abwehrseite. Das Aufbäumen der Gastgeber brachte eine Reihe von Optionen, darin eher zufällig eine Großchance zum Ausgleich über Halblinks. Der routinierte Oberliga-Kader der Krayer spielte das Match final runter. Der berüchtigte Krayer Knoten ist offenbar jetzt gelöst, und genau das wollten die Oberligaabsteiger eigentlich verhindert wissen. Eines ist aber gewiss, dieser FC Kray wird in der Landesliga Niederrhein Gruppe 2 ein gehörige Rolle im Saisonverlauf für sich beanspruchen!
Für Adler Union bemühten sich heute vergebens: Nils Reiners, Fynn Rauschtenberger, Raul Sossong, Leon Engelberg, Nils van den Woldenberg, Timo Dapprich, Burak Dermidere, Dustin Hoffmann, Linus Wissing, Felix Ohters, Dominik Stukkator, Yannick Reiners, Tim Bönisch, Tim Heinsen, Paul Thumulla und Felix Gatner.
Marcel Cornelißen:
Es war das komplett so erwartete Spiel, zwei Mannschaften auf Augenhöhe, wo Kleinigkeiten entscheiden werden. Leider ist das Pendel dieser Kleinigkeiten gegen uns ausgeschlagen. Das erste Tor ist in einem solchen Spiel oft entscheidend, wir hatten auch wenige Möglichkeiten diese Führung zu erzielen und dann gewinnen wir das Spiel wahrscheinlich. Am Ende war es ein typisches Unentschiedenspiel, was dann durch eine Aktion entschieden wird. Mit der Leistung war ich aber absolut einverstanden, auch wenn es für die Zuschauer lange Zeit wahrscheinlich eher langweilig war. Das war aus Trainersicht aber zu erwarten.
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.Volle Pulle Vorfreude auf ein echtes Spitzenspiel, dazu ein Derby, wenn Essens Osten zu Gast im gallischen Dorf des Essener Westen ist! Am kommenden Samstag um 17 Uhr ist Anstoß zu rassigem Wasserturm-Fußball.
Der Traditionsverein FC Kray ist „gefühlter“ Oberligist mit Blick auf die exzellente Infrastruktur an der Buderusstraße, die Jugendarbeit, die wirtschaftliche Power und den herausragenden Kader der Landesligamannschaft, einer Mischung alter Haudegen mit allen Wassern gewaschen und junger Talente, zu veredelnder Rohdiamanten, allesamt phantastisch ausgebildet. Und dann Exzellenz im Management: Dr. Hartmut Fahnenstich, der bereits mehrere Jahre für seinen Verein in verschiedenen Positionen erfolgreich war, kehrte nach 5 Jahren zurück. Vorstandsvorsitzender Christoph Klöpper ist unter anderem Initiator von TRIXITT und Lehrer an der Ev. Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck, besitzt aber auch einen ungemeinen Erfahrungsschatz in der Essener Amateurfußballszene. Trainer Bartosz Maslon ist weit über die Essener Stadtgrenzen hinaus prominent. Er gibt die Devise klar heraus: „Wir werden das Spiel in Frintrop selbstbewusst angehen und sicher rotieren. Wenn alles normal läuft, wird Florian Abel zum ersten Mal für uns auflaufen. Es geht in einem Derby zum, für mich, Favoriten der Liga vor sicher vielen Zuschauern. Ich denke, dass wir, auch wenn die Ergebnisse bisher nicht so sind, wie wir es uns vorstellen, mit einer konzentrierten Leistung jeden Gegner schlagen können. Wir müssen unseren besten Fußball auf den Platz bringen. Das wissen die Jungs und wir und wir werden uns bestmöglich verkaufen, um etwas Zählbares mitzunehmen.“
Headcoach Marcel Cornelissen will das Momentum nutzen. Der Platz an der Sonne ist nicht mehr als eine Momentaufnahme, denn die Landesliga Niederrhein Gruppe 2 ist sehr stark, jeder kann wirklich gegen jeden verlieren und auch umgekehrt. Der Trainer hat in fünf Partien 22 Spielern eine Startelfoption gegeben, Rotation ist also Programm. Die Leistungsdichte hat seit der Vorbereitung zugenommen, auf fast jeder Position ist ein Wechsel jederzeit möglich ohne Qualitätsverlust. Eine Komfortzone für das Trainerteam, in dem die beiden Cos Torben Grzenia und Matthias Potthoff viele Gespräche zu führen haben wie auch Torwarttrainer Markus Günther. „Das wird ein Match auf Augenhöhe. Der Heimvorteil und die starke Fanbase am Wasserturm könnten den Ausschlag geben. Für den FC Kray geht es schon um Alles, der Knoten bei dieser starken Mannschaft muss irgendwann platzen. Aus unserer Sicht natürlich ungern am Wasserturm“, zeigt sich Cornelissen hoch konzentriert. „Wir müssen höllisch aufpassen gegen die robusten und spielstarken Krayer, unser Spiel durchbringen gegen eine sehr stabile Defensive!“ RWE-Urgestein Raphael Kocor soll nach Möglichkeit stark beschäftigt, gerne auch überfordert werden, Offensiv-Trumpf Marc Andre Gotzeina soll aus dem Spiel genommen, Königstransfer Florian Abel, 35, zentraler Mittelfeldspieler, ehemaliger Kapitän des Regionalligaufsteigers KFC Uerdingen, mit der Erfahrung aus einem Zweitligaspiel, zwölf Drittligaspielen, 79 Regionalligapartien und mehr als 200 Spielen in der Oberliga, soll ein möglichst unauffälliges Debüt geben. So weit das Soll-Konzept. Es spricht vieles für ein sehr gut besuchtes Derby am späten Samstagnachmittag. Ein Hammerspiel. Gute Vorzeichen also für rassigen Wasserturm-Fußball!
A.B.
Marcel Cornelißen kann im Grunde die gleiche Platte auflegen wie zuvor. „Wir wissen nicht genau, was am Samstag auf uns zukommt, Kray hat schon sehr viele verschiedene Sachen ausprobiert. Dass die Mannschaft wesentlich stärker ist, als es der Tabellenplatz aussagt, ist klar. Aber der Fokus liegt wieder voll auf uns, damit sind wir gut beraten.“
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