Die DJK Adler Union Essen-Frintrop e.V. verabschiedet sich aus der Oberliga Niederrhein erhobenen Hauptes, allerdings in der Verfassung dieser berühmten Skulptur des norwegischen Künstlers Gustav Vigeland. Das Team von Headcoach Marcel Cornelissen, Deputy Torben Grzenia und dem gesamten Staff dankt den fantastischen Fans und den sensationell großzügigen Förderern, Sponsoren und Freunden. Tatenlos zusehend gratuliert der Verein den Mitbewerbern um den Klassenerhalt, den Mannschaften vom TSV Meerbusch und dem FC Mülheim 1997. Die Tabelle lügt nicht und die Adlerträger stehen in der Saison zwei Mal auf einem Abstiegsplatz, leider auch in der Abschlusstabelle…..
Die Traumreise der wackeren Mannschaft vom Wasserturm macht eine Pause, nach zwei Durchmärschen der (erwartete und doch) denkbar knappe Abstieg. Der Verein ist gewachsen, das Ehrenamt sogar über sich hinaus. Der Verein ist finanziell kerngesund. Der verdiente Meister darf nicht aufsteigen, der verdiente Vizemeister auch nicht. Gratulation der sportlichen Leistung der Sportfreunde Baumberg e.V. und der SpVg Schonnebeck 1910 e.V.! Dass der KFC Uerdingen 05 mit seinen Überschriften und den volatilen Gehaltszahlungen den Wettbewerb unbeeinflusst hätte, wird wohl nur eine Minorität bezweifeln. Viel Glück in der Regionalliga dem Traditionsclub.
Der Berichterstatter verneigt sich vor der eigenen Mannschaft für deren Entwicklung, Begeisterung, Herzblut und Leidenschaft. Danke den vielen neuen Fußballfreunden in der Oberliga, die den Underdog vom Wasserturm auch inhaltlich unterstützt haben. Schau‘n mer mal, was die neue Saison bringen wird. Die Adlerträger haben Blut geleckt, das Team bleibt weitgehend zusammen, interne Neuzugänge wie externe werden das Erlernte mit dem Funktionsteam in der Landesliga fortsetzen. Oder um mit Paulchen Panther zu schließen, der in der fünften Folge 1965 wie folgt argumentierte:
„Heute ist nicht aller Tage, ich komm wieder, keine Frage!“
A.B.
Ein niedergeschlagener Marcel Cornelißen im Reviersport:
„Das ist natürlich alles noch unter dem Eindruck dieser unfassbaren Situation, dass wir mit der letzten Aktion der Saison absteigen. Ich denke, dass wir das nicht verdient haben, aber manchmal ist der Sport brutal. Wir haben einen Matchball in der 95. Minute vergeben und den K.o. in der 95. Minute bekommen. Aktuell ist da nur Leere, die Nachrichten flattern gerade von überall rein, aber das wird ein paar Tage dauern, bis das verdaut ist. Der Verlauf ist einfach zu krass.“
Fabrice Nühlen im Reviersport:
Protokoll eines dramatischen Abstiegs in letzter Sekunde
Was für ein Saisonfinish in der Oberliga Niederrhein. Weil Meerbusch in der 95. Minute den Siegtreffer erzielt, steigt Adler Union Frintrop ab.
Ein Jahr nach dem Durchmarsch musste Adler Union Frintrop am Sonntagnachmittag den Abstieg aus der Oberliga Niederrhein auf der Couch miterleben. Der Essener Oberligist hatte unglücklicherweise am letzten Spieltag frei und war darauf angewiesen, dass der VfB Hilden beim TSV Meerbusch mindestens einen Punkt holt. Dieser Zähler hätte für Frintrop zum Klassenerhalt gereicht, aber es sollte anders kommen. Ein Protokoll.
15.44 Uhr: Der VfB Hilden geht kurz vor dem Seitenwechsel in Führung. Nach einem kapitalen Defensivpatzer der Meerbuscher schaltet Nils Arne Gatzke am schnellsten und bringt die Gäste in Führung. Jubel in Frintrop, denn damit wäre Adler Union sicher gerettet.
16.39 Uhr: Meerbusch gleicht aus. In der 79. Minute erzielt TSV-Torjäger Yassin Benslaiman den Treffer zum 1:1-Ausgleich. Adler Union zittert auf der Couch, auch wenn dieses Ergebnis immer noch zum Klassenerhalt reicht.
16.55 Uhr: Unfassbar! Der TSV Meerbusch dreht in der 95. Minute die Partie und feiert den Klassenerhalt: Mit der letzten Aktion des Spiels trifft Daniel Hoff zum 2:1. Der absolute Wahnsinn bricht in Meerbusch aus. 40 Kilometer entfernt steigt Adler Union Frintrop nach einem Jahr aus der Oberliga ab. Es fehlte nur eine einzige Minute zum Klassenerhalt.
Der Aufsteiger hatte mit geringen finanziellen Mitteln alles versucht, um das Wunder möglich zu machen und zeigte sich in den letzten Wochen in einer guten Verfassung. Der Last-Minute-Wahnsinn in Meerbusch und die unglückliche Ansetzung des letzten Spieltags besiegelten aber den Abstieg.
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