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SV Budberg     vs     AdlerUnion Frintrop  2:0(2:0)

Germanistik-Professor Loddar Matthäus würde ganz sicher im Konjunktiv kommentieren mit Blick auf das Auswärtsspiel der DJK Adler Union Frintrop beim ungeschlagenen Tabellenführer SV Budberg: „Wäre, wäre, Fahrradkette!“ Ja, wäre denn die glasklare Torchance zum 0:1 durch Felix Gatner nicht vom starken Keeper Marc Anders pariert worden, ja dann…. Oder wäre die Abwehraktion vor dem 1:0 durch den agilen Florian Mordt in der 31. Minute nicht zentral vor dem eigenen Tor gelandet. Oder wäre in der 33. Minuten die Dreifach-Chance von Gatner und Yannick Reiners nicht an der Latte gelandet. Oder wäre kurz vor dem Halbzeitpfiff die Vierfach-Überzahl nach einer Ecke verteidigt worden, als sich Goalgetter Moritz Pauk durch den Strafraum wuchtete und zum 2:0 einköpfte. Wären die beiden Chancen von Joel Zwikirsch und die finale erneut durch Yannick Reiners in Halbzeit 2 im Netz gelandet. Ja, dann hätte nicht bereits zum fünften Male in der neuen Saison die „0“ gestanden, allerdings entgegen der Weisheit Hub Stevens´ vorne. Chancenwucher nennt man das wohl, wenngleich Abwehrhüne Häselhoff als Kapitän des klaren Aufstiegskandidaten auch eine herausragende Partie darbot. Das Match war spielerisch eher nichts für Feinschmecker, dafür aber sehr intensiv auf beiden Seiten, geprägt von hohem Tempo, immer wieder über die Außen agierenden Gastgeber mit hohem Pressing, allerdings auch mit formstarken Frintropern. Dass Marcel Cornelissen die Startelf gleich auf sechs Positionen ändern musste und die quantitativ dürrste Ergänzungsbank aufzubieten hatte, ist da mehr als eine Randnotiz. Und wäre den Gastgebern der eine oder andere Konter geglückt, als die Adleraner Risiko nehmen mussten…. . Und hätte Nils Reiners keinen Sahnetag erwischt. Genug Konjunktive. Die rund 500 Zuschauer erlebten ein echtes Spitzenspiel, dass Budberg eben gewinnen konnte: Meisterlich! Wie auch die Atmosphäre und die Stimmung auf der schmucken Sportanlage. Für die Mannschaft von Marcel Cornelissen gilt es jetzt, die Wunden zu lecken, den Blick nach vorne zu nehmen und weiter zu arbeiten. Die Teamleistung, die sichtbare Haltung und die Wehrigkeit lassen hoffen.

A.B.

Für AdlerUnion am Ball: N.Reiners, Herzog(67. Dapprich), Rübertus(88. Nübel), Y.Reiners, Ohters(Ridder), Zwikirsch, Engelberg, Büttner, Wissing, Gatner, Van den Woldenberg(51. Demirdere)

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Marcel Cornelißen:

.Es war ein hochintensives Spiel, beide Mannschaften sind sicherlich sehr geschafft vom Platz gegangen. Fußballerisch blieb dabei vieles Stückwerk. Budberg hat sicherlich nicht unverdient gewonnen, aber wir hatten gerade in der ersten Halbzeit viele Möglichkeiten das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Wenn man dann kein Tor schießt, wird es schwierig solche Spiele zu gewinnen

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Vorberichte:

Vorfreude auf Wasserturm-Fußball de luxe in Rheinberg.

Rheinberg ist die Heimat ganz starker Frauen. Isabell Werth ist die deutsche Dressurreiterin schlechthin. Sie ist achtfache Olympiasiegerin mit insgesamt vierzehn olympischen Medaillen, neunfache Weltmeisterin, einundzwanzigfache Europameisterin sowie vierzehnfache Deutsche Meisterin. Claudia Schiffer ist das deutsche Super-Model schlechthin, berühmte Muse von Karl Lagerfeld, Mode-Ikone. Und Rheinberg ist die Heimat des traditionsreichen Hauses Semper idem Underberg AG. Eine Reise lohnt sich also, auch und gerade zum absoluten Spitzenspiel der Landesliga Niederrhein Gruppe 2, denn wenn der Zweite beim Ersten antritt, geht wirklich nicht noch mehr in der Bewertung eines Matches. Warum der Gastgeber SV Budberg oberligareif ist? Die Budberger haben in 2024 überhaupt erst dreimal verloren und daher führt die Truppe vom engagierten Trainer Tim Wilke aktuell ungeschlagen die Tabelle an. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Seit mehreren Wochen führt der SV Budberg die Tabelle in der Landesliga, Gruppe 2 an. Nach einem guten Drittel der Saison ist das sicherlich längst kein Zufall mehr. Auch wenn von den Verantwortlichen niemand gerne darüber spricht. Das Oberliga-Szenario ist keineswegs mehr unrealistisch.
Sieben Vereine, die in den vergangenen Jahren nach zwölf Spieltagen in der Landesliga ganz oben standen, feierten am Ende den Aufstieg. Ein möglicherweise gutes Omen für den SVB. Vereinsboss Thomas Paul spricht mit Blick auf die gesamte Umstrukturierung und Professionalisierung von der „nächsten Stufe der Ausstattung der Platzanlage. Gute, verbesserte Rahmenbedingungen und eine hohe Qualität im Umfeld können dem Sport nur guttun“, meint der Vorsitzende der Fußball-Abteilung.
Torgarant Moritz Paul hat sogar eine eigene Torhymne und trifft weiter wie am Fließband. 40 Tore im Bezirksliga-Meisterjahr, 43 in der ersten Landesliga-Saison und auch jetzt schon bereits 13 Treffer. Moritz Paul ist von jeder gegnerischen Abwehr nur ganz schwer zu stoppen und der Trumpf für den Lauf der Budberger. Der 21-Jährige ließ und lässt unzählige Anfragen abblocken, wird mindestens bis Sommer weiter das Trikot seines Heimatvereins tragen. Ein eventueller Durchmarsch würde den erneuten Verbleib des begehrten Stürmers sicherlich wahrscheinlicher machen. Egal, welche Entscheidung Tim Wilke bei seinem eingespielten Team derzeit trifft, sie geht auf. Jüngstes Beispiel: die hohe Flexibilität. Während Felix Weyhofen zwischenzeitlich zum offensiven Linksaußen umfunktioniert wurde, glänzte Ole Egging zuletzt als Spielereröffner in der Innenverteidigung. Ideen, wie den zentralen Mittelfeldspieler in die Viererkette zurückzuziehen, erhöhen die Optionen und Unberechenbarkeit. Zwei Leistungsträger kennen sich in der Oberliga bereits bestens aus. Mike Terfloth lief dort 142 Mal auf, Fynn Eckhardt kommt auf 112 Oberligaspiele. Der Rest der jungen Mannschaft hat bewiesen, sich schnell in einer neuen Spielklasse zurechtzufinden. Hohe Trainingsbeteiligung, gute Stimmung, jede Menge Selbstvertrauen. „Wir genießen die Reise und unsere aktuelle Situation fühlt sich natürlich großartig an. Aber je länger die Serie andauert, umso größer ist der Anreiz uns zu schlagen und desto mehr Investment müssen wir dagegenhalten“, sagt Trainer Tim Wilke vor den nächsten „unbequemen“ Spitzenspiele gegen die Absteiger und ersten Verfolgern aus Hamborn (17. November) sowie Frintrop (10. November). Und gegen die direkte Konkurrenz lieferten die Budberger zuletzt immer. Und dann noch Matchglück, Budberg-Dusel in der Vorwoche in Lowick: Elfer in der Nachspielzeit, Abpfiff 0:1 Auswärtssieg.
Frintrops Headcoach Marcel Cornelissen muss ganz tief in die Taktikkiste greifen, um mit echtem Wasserturm-Fußball am Rhein beim sympathischen Spitzenreiter mit vergleichbaren Vereinsgenen zu bestehen. Die DJK Adler Union Frintrop kommt mit reichlich Selbstvertrauen im Gepäck zum Topfavoriten der Liga. Beide Teams liegen im Powerranking der letzten fünf Begegnungen Kopf an Kopf. Als Oberligaabsteiger derzeit auf dem Relegationsplatz wissen die Adleraner um die enge Tabellensituation auf den ersten sechs Plätzen der Liga. Das Team ist ehrgeizig, willig, fokussiert und der Kader resilient aufgestellt, so dass auch die bedauerlichen Ausfälle am Sonntag zu kompensieren sein werden, aber auch müssen. „SV Budberg…aus Leidenschaft“, so der Claim des ambitionierten Liga-Dominators. Aus Leidenschaft werden sehr viele Fans die Adlerträger begleiten zur Raiffeisenstraße 10 in 47495 Rheinberg, wo um 15 Uhr das Spitzenspiel angepfiffen werden wird. ‎

A.B.

Der 1946 gegründete SV Budberg stieg nach wechselnder Klassenzugehörigkeit 2017 in die Bezirksliga und 2023 in die Landesliga Niederrhein auf. Nachdem die Rheinberger im ersten Landesligajahr bereits eine herausragende Rolle gespielt haben, stehen sie heute am 14. Spieltag ohne Niederlage an der Spitze der Landesliga, vier Punkte vor Verfolger DJK AdlerUnion. Trotz des tollen Laufs bleibt Trainer Tim Wilke nach der Übernahme der Tabellenführung am 9. Spieltag auf dem Teppich:

„Wir beim SV Budberg sind eigentlich eine typische Bezirksliga-Mannschaft. Dass wir im zweiten Jahr in der Landesliga so gut dastehen, freut uns natürlich sehr. Trotzdem geht es Jahr für Jahr bei uns darum, erstmal Punkte gegen den Abstieg zu sammeln“.

Zuletzt setzte sich die Wilke-Truppe, in allerletzter Minute in Bocholt  gegen SV Lowick mit 1:0 durch. Das Team um Top-Torjäger Moritz Paul ist bereit und in der Lage, die Spannung und das Tempo über 90 Minuten hochzuhalten.  Nur wenn die Adler das ebenfalls auf den Platz bringen, ist in der Rheinberger SCANIA Sportanlage was zu holen!

AUHP

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Marcel Cornelißen:

„Durch die letzten Wochen hat die Mannschaft sich jetzt ein schönes Spiel erkämpft. Die Tabelle ist und bleibt total eng, aber erstmal steht da jetzt auf dem Papier Erster gegen Zweiter. Wir werden zwar stark ersatzgeschwächt antreten müssen, aber wir haben schon große Lust die erste Mannschaft zu sein, die Budberg schlägt. Auch, wenn das sehr, sehr schwierig wird.“

Y. Reiners im Reviersport:

„Dass Budberg als Tabellenführer noch ungeschlagen ist, hat sicherlich einen besonderen Reiz, denn jeder möchte sie als erstes schlagen. Wir kennen das Gefühl selbst und wissen, dass man als Gegner daraus eine zusätzliche Motivation ziehen kann. Mit einer guten Trainingswoche und 100-prozentiger Intensität haben wir auf jeden Fall das Zeug, um sie zu besiegen. Den hoffentlich vielen Fans möchten wir ein gutes Spitzenspiel zeigen. Wir freuen uns, dass wir uns in den letzten Wochen dieses Topspiel erarbeiten konnten. Das sind genau die Spiele, wofür man Fußball spielt.“

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