Adler Union erzwingt glücklichen Dreier gegen den MFC – Berichte, Kommentare, Galerie

Torschütze : 1:0 Stukator (37.)

Nach einer berührenden Schweigeminute für den verstorbenen Frank Kattner erlebten die Anhänger beider Teams ein Spiel von außergewöhnlicher Intensität, in dem die Gäste aus Mülheim zwar weitgehend klar dominierten, aber die mit Hingabe verteidigenden Adler das einzige Tor der Begegnung erzielten. Nach zahlreichen Riesenchancen des MFC war es Dominik Stukator, der nach einen Konter in der 38, Minute abschloss. Auch im zweiten Durchgang hatte die Mülheimer Dominanz Bestand. Doch mit Hingabe, Mut und Geschick wurde alles vor dem Adlerkasten wegverteidigt. Nach einigen Wechseln hatten  die Adler wieder etwas Luft und kamen ihrerseits wieder zu einigen, allerdings erfolglosen Kontermöglichkeiten.  Da aber die Defensive der Hausherren   bis zum Schlusspfiff mit Glück, Geschick und einem herausragenden Keeper nichts mehr anbrennen ließ, blieb es am Ende vor fast 400 Zuschauern beim glücklichsten Sieg der Turmkicker in der laufenden Oberligasaison.

Für AdlerUnion am Ball:  Jaschin – Rübertus, Karthaus, Engelberg, Alimusaj (61. Khan) – Hoffmann, Ohters (88. Dapprich), Pirredda (61. Groll) – Ridder (70. Fazlija), Stukator (61. Reiners), Bönisch

Marcel Cornelißen:

„Der Sieg ist nicht verdient, aber das ist uns allen wirklich vollkommen egal. Im Abstiegskampf gibt es keine B-Note, sondern es geht nur darum, zu punkten. Natürlich hätte Mülheim hier gewinnen müssen, aber wir haben das Tor mit aller Macht verteidigt und freuen uns über den Dreier. Der Sieg war überlebenswichtig ohne Glück bleibt man nicht in dieser Liga..“

Sieg im Abstiegskrimi! – Tim’s Innenansicht

Es ist eins dieser Schlüsselspiele, die du nicht verlieren darfst, wenn du in der Liga bleiben willst.
Und wenn Mülheim nicht genau so tief im Abstiegskampf stecken würde wie Frinne, wäre dieses Spiel wahrscheinlich auch an Mülheim gegangen.
Die Gäste waren von Beginn an besser im Spiel und kamen auch zu Chancen, die sie teilweise kläglich vergaben.
Auf der Gegenseite staubte Dominik Stukator in bester Mittelstürmer-Manier nach einem der wenigen schönen Angriffe von den Adlerträgern ab.
Doch auch in Halbzeit zwei gelang es den Gastgebern vor vollem Haus nicht, Kontrolle ins eigene Spiel zu kriegen und die Mülheimer vom eigenen Tor wegzuhalten. Allerdings gab es bei jedem Abschluss ein grünes Bein vor den Ball oder ein Mann in Rot namens Stefan Jaschin, der einige Male sehr stark parieren konnte.
So lässt es sich sagen, dass die Glücksgöttin Fortuna, die absolute Bereitschaft Tore verhindern zu wollen und die zahlreichen Fans diesen 1:0 Sieg gesichert haben

Tim Bönisch

Arnd Brechmann: Überglückliche AdlerUnionisten staunen ungläubig über diesen wichtigen Heimsieg…

Die DJK Adler Union Essen-Frintrop e.V. trauert um Frank Kattner. Und so begann das Heimspiel der Oberliga Niederrhein als Derby gegen den Mülheimer FC 1997 vor rund 400 Besuchern mit einer eindrucksvollen Schweigeminute. Die Gedanken der AdlerUnion-Familien kreisen um Ehefrau und Tochter des hoch engagierten Freunds und Trainers, eine unfassbare Lücke ist plötzlich aufgerissen und zeigt, was im wirklichen Leben tatsächlich wichtig und wertvoll ist.
Das Duell der Aufsteiger und Tabellennachbarn sollte auf Augenhöhe stattfinden, so der Matchplan von Trainer Marcel Cornelissen und Co Torben Grzenia. Was die rund 400 Zuschauenden dann mit Sportchef Hansi Wüst erlebten, war Einbahnstraße der formidablen Gäste. Ahmet Inal hatte seine Mannschaft taktisch exzellent eingestellt und dominierte das gesamte Match. Immer wieder gekonntes Aufbauspiel über die Außen, klare Überlegenheit bei den zweiten Bällen und deutliches Chancenplus mit 6:1,5 allein in der ersten Halbzeit, darin ein Kopfball an den Pfosten und eine Zweitausendprozentige, als Adler-Keeper Stefan Jaschin bereits ausgespielt war und Jonas Rübertus auf der Linie mit Spagat klären konnte.
“Wer solche Dinger liegen lässt, verliert” kommentierte das fachkundige Publikum. Und nachdem Dominik Stukator nach Flanke von Tim Bönisch das Tor knapp verfehlt hatte, traf er als Abstauber nach feiner Einzelaktion von Luca Pirredda im Nachsetzer, dessen Schuss Tolunay Isik noch fein pariert hatte. 1:0 zur Halbzeit, kein Spiel für schwache Nerven bei den Gastgebern.
In Hälfte zwei dasselbe Bild. Trotz Führung keine Kontrolle bei den Doppelaufsteigern! Stattdessen drückten die Mannen von der Ruhr, creierten zahlreiche Chancen und fanden im gut aufgelegten Jaschin immer wieder ihren Meister. Die Zeit lief nicht von der Uhr, Marcel Cornelissen wechselte fünf Mal und die Grünen hatten eine Reihe guter Kontergelegenheiten, die jedoch nicht zur Erlösung führten. Und wenn der Adlerkeeper beinahe bezwungen schien, flog ein grünes Schienbein in die Schussbahn oder eine Horst-Dieter Höttges-Gedächtnis-Grätsche verhinderte den mehr als verdienten Ausgleich. Das Gelbkonto der Adleraner wuchs ebenfalls an, als die Rustikalität im Infight Oberhand gewann. “Wenn man schon nicht gewinnen kann, darf man erst recht nicht verlieren”, so das Motto in der Schlussphase trotz der mehr als schmeichelhaften Führung. Bei den echten Experten kam Katharina Witt ins Spiel. “Die B-Note bewertet den harmonischen Aufbau, die Anpassung der Bewegung a den Rhythmus der Begleitmusik, die Ästethik der Bewegung und die Raumaufteilung!”. Klarer Punktsieger nach dem Abpfiff die Mülheimer Gäste, während überglückliche AdlerUnionisten ungläubig über diesen wichtigen Heimsieg staunten und sich den Mund abputzten! Das war kein echter Wasserturm Fußball, dafür Dramatik und Mentalität pur, Spannung und Teamgeist.

Darüber, dass Fussball ein Ergebnissport ist, freuten sich Jaschin, Bönisch, Engelberg, Karthaus, Rübertus, Alimusaj, Dustin Hoffmann, Felix Ohters, Pirredda, Ridder, Stukator, Beslind Fazlija, Khan, Yannick Reiners, Tommy Groll und Dapprich.

A.B.

Fotos:  Gohl –  Essen

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