„Im Westen Nichts Neues“,,,

, erinnerten die knapp 350 Zuschauer den Jahrhundertroman von Erich Maria Remarque, als es bei den Gastgebern der DJK Adler Union Frintrop im Heimspiel gegen den SC Union Nettetal bereits nach drei Minuten einschlug. Gero Wolters mit seinem dritten Saisontreffer nutzte in der Mitte die Chance, nachdem auf beiden Außen Raum und Zeit für die Nettetaler en masse zu verzeichnen gewesen war.

Die Anfangsphase in diesem sehr offensiven Schlagabtausch gehörte den Gästen von der niederländischen Grenze. Die Comebacker der Liga, die Rückstand erprobten Adlerträger, kamen jedoch bereits in der siebten Minute zum Ausgleich, als Melvin Ridder den Ball seines Kapitäns Jonas Rübertus übernahm und geschickt einnetzte.

Es blieb beim „Tag der offenen Tür“, denn auf beiden Seiten gab es Großchancen, die vor der Pause von Dominik Stukator und mit dem Pausenpfiff von Yannick Reiners vollendet wurden zur 3:1 Halbzeitführung, zu der Schiedsrichter Dustin Sperling vom SC Leichlingen bat.

Von ihm muss noch die Rede sein, wenngleich der Berichterstatter eigentlich nie den Referee kommentierend beschreibt und das Motto „Sei fair zum 12. Mann“, denn ohne Schiedsrichter(gespann) geht es nicht. Als militärische oder preußische Nacht bezeichnet man die ursprünglich in Armeen übliche Regelung, Beschwerden und Ähnliches erst nach Ablauf einer Nacht zuzulassen, um ein Überdenken des Anlasses zu gewährleisten. Daher entstehen diese Zeilen „the day after“.

Das engagiert geführte Match wogte weiter hin und her. Beide Coaches wechselten und die Gäste kamen zum Anschlusstreffer durch Aaron Thomas. Die Gastgeber nutzten die Offenheit der jetzt drängenden Nettetaler zu klasse vorgetragenen Kontern, scheiterten aber in Summe vier Mal (!) in 1:1 Situationen am über sich hinaus wachsenden Elevedin Kaltak. Nach einer weiteren Torchance der Elf von Trainerikone Andreas Schwan, dann ein überraschender Pfiff. Elfmeter für die Gäste. Und hier war es Stefan Jaschin, der den platzierten Schuss von Leonard Lekaj ebenso abwehren konnte wie wenig später die Gelegenheit von Aaron Thomas. Alle Beobachter waren sich einig, der Ausgleich hätte das gesamte Spiel gekippt! So war es kurz vor Abpfiff in der 88. Minute Jonas Rübertus überlassen, mit seinem ersten Oberligator und platzierten Kopfball das 4:2 zu erzielen. Kurz vor Schluß? Weit gefehlt. Schiedsrichter Sperling ließ 10 Minuten nachspielen, nachdem er zuvor aus heiterem Himmel zunächst Marcel Cornelissen den roten Karton servierte – der in seiner gesamten Karriere als Coach bislang sogar unverwarnt war!- und dann auch noch Cotrainer Torben Grzenia des Feldes verwies, da unerklärt ein Hütchen auf das Spielfeld rutschte und der (Übel-)Täter nicht ermittelt werden konnte. Nach dem viel umjubelten Abpfiff in der 102. Minute gab es sehr viel Emotionen am Frintroper Wasserturm und der Referee zeigte einem Ordner und einem weiteren Akteur ebenfalls Rot. Eine Kettenreaktion, die bereits in der vierten Minute ihren Anfang genommen hatte, als ein etwaige Feldverweis bereits aktiv im Wortschatz des Spielleiters thematisiert worden war.

„Im Westen Viel Neues“ also, denn einen solchen Verlauf in einem Spiel im friedlichen und gastfreundlichen Adlerhorst erinnerte niemand selbst der Alteingesessenen AdlerUnionisten. Den ungemein wichtigen, knappen, aber auch nicht ganz unverdienten Sieg feierten Stefan Jaschin, Leon Engelberg, Noah Karthaus, Jonas Rübertus, Leutrim Alimusaj, Felix Ohters, Dustin Hoffmann, Yannick Reiners , Dominik Stukator, Thommy Groll, Mahrab Khan, Tim Bönisch, Jan Nübel und Fynn Rauschtenberger.

Das Spiel wird mutmaßlich ein Nachspiel haben müssen, denn die rote Farbenpracht gehört sicher in den Frühling, aber „auffem“ Platz war das aus Sicht beider Mannschaften schlichtweg eine substanzielle Übertreibung für das Niveau der Oberliga Niederhein!

A.B.

Marcel Cornelißen:

Brutal schwieriges Spiel gegen einen wirklich guten Gegner, der fußballerisch alles mitbringt. In der ersten Halbzeit hatten wir mit dem Ball auch sehr gute Aktionen, das war sicherlich ein sehr attraktives Spiel für die Zuschauer. Nach der Pause war es bisschen wie das Kaninchen vor der Schlange, da hat die Mannschaft mit viel Mentalität vieles wegverteidigt, aber wir brauchten in entscheidenden Situationen auch einen guten Torwart. Auf jeden Fall ein ganz wichtiger Sieg, der uns weiter im Spiel hält

DJK Adler Union Frintrop vs. SC Union Nettetal 4:2(3:1)

0:1(5.)Wolters, 1:1(8.) Ridder, 2:1(43.)Y.Reiners, 3:1(45.) Stukator, 3:2(73.) Thomas, 4:2(88.) Rübertus

Bei herrlichen Vorsommerwetter empfingen die Adler mit der Union Nettetal das Team, das zuletzt das Verlieren verlernt zu haben schien. Und bereits nach fünf Minuten knüpften die Grenzländer mit dem ein wenig zu leicht erspielten Führungstreffer an ihre eindrucksvolle Erfolgsserie an, weckten allerdings die Adler aus der anfänglichen Lethargie. Die erstenRe-Attacken konnten die ebenfalls noch nicht ganz sortierten Nettetaler noch entschärfen, doch bereits drei Minuten nach der Führung glichen die Turmkicker durch Ridder aus. Als sich nach einer chancenreichen umkämpften ersten Halbzeit bereits alle auf remis eingestellt hatten, drehten Reiners und Stukator mit einem Doppelschlag kurz vor dem Pausenpfiff die Partie. Im zweiten Durchgang kämpften die Gäste energisch um den Anschluss. Doch die nun sicher stehende Defensive um den heute in Höchstform agierenden Jaschin im Grün Weißen Kasten hielten aufopferungsvoll dagegen. Dass das Trainerteam und der Anhang der Turmkicker dabei allerdings zunehmend besorgter die zahlreichen verdaddelten Konterchancen registrierten, wurde dann auch durch den Anschlusstreffer der Gäste bestätigt. Danach Kampf pur am Turm. Jetzt wurde auf beiden Seiten um jeden Zentimeter gefightet. Doch der ursprüngliche Zwei Tore Vorsprung schien dahin, als der äußerst eigenwillig pfeifende Schiedsrichter für die Gäste auf den Punkt zeigte. Riesenjubel, als dann Jaschin den gar nicht so schlecht geschossenen Elfer parierte und damit den AdlerUnionisten offensichtlich neue Luft und neuen Mut einzuhauchen schien. Den Lohn für den starken Auftritt kassierten sie mit dem erlösenden vierten Treffer von Rübertus wenige Minuten vor Ablauf der 90 Minuten. Schluss war damit allerdings noch lange nicht, denn dem Schiedsrichter waren die Verletzungsunterbrechungen satt zehn Minuten Nachspielzeit wert. Doch auch diese unendlich lange hochspannende Nachspielzeit überstand AdlerUnion schadlos und bejubelte zum Ende drei vorbildlich und verdient erkämpfte Punkte.

Für AdlerUnion am Ball:  Jaschin, Rübertus, Reiners, Ohters, Dapprich, Karthaus, Hoffmann, Engelberg, Ridder, Alimusaj, Stukator – Khan, Nübel, Groll, Bönisch, Rauschtenberger

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