Zeitenwende am Frintroper Wasserturm

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Benedikt Schneemann, 50, übergibt den Kabinenschlüssel der ersten Mannschaft ab dem 1. Juli 2025 an Rainer Kanders. „Bene“, wie ihn seine Kumpanen nennen, war seit acht Jahren Zeugwart, Mannschaftsbetreuer und gute Seele für den Service der Adlerträger. Zuvor hatte er eine Dekade lang in der Jugendabteilung gewirkt als Trainer, Mannschaftsbetreuer, Zeugwart und damit „Mädchen für alles“. Ein Comeback dagegen gibt es dann für Rainer Kanders, 66, bei den AdlerUnionisten. Als Spieler hatte „Buffy“, wie ihn seine Wegbegleiter heute noch rufen, in den 1980er Jahren für beide vormaligen Vereine die Fußballstiefel sehr erfolgreich geschnürt. Buffy, eigentlich Johann Ettmayer, war der Namenspatron. Sein Wiener Schmäh, seine Tricks und eine fußballeruntypische Figur machten Johann »Buffy« Ettmayer in den 1970er Jahren in Stuttgart und später beim HSV zum Publikumsliebling. Er wusste, wie auch Rainer Kanders, wo das Tor stand, war technisch versiert, läuferisch dafür, euphemistisch ausgedrückt, limitiert. Chefcoach Marcel Cornelissen und sein Trainerteam freuen sich über den freundschaftlichen Übergang, zumal da Rainer Kanders über sehr viel Erfahrung und ein ausgeprägtes Netzwerk in der Essener Fußball-Szene in der neuen Funktion verfügt, umsorgte er schließlich hochklassige Vereine wie Rot-Weiß Oberhausen oder auch den ETB Schwarz-Weiß Essen in derselben Aufgabenstellung. Dem wortkargen RWE-Fan Bene Schneemann folgt ein wortgewaltiger und immer meinungsstarker Experte mit Wasserturm-Genen und Dauerkarte an der Hafenstraße. Herzlich willkommen, Rainer Kanders! Danke schon hier und jetzt für alles, Bene Schneemann!

A.B.

Historisches Seminar für den Trainer 2025

Fortbildung für Headcoach Marcel Cornelissen im Kreise der „Bannerlegenden“ der DJK Adler Union Frintrop. Die Legende ist laut Wikipedia eine mit dem Märchen und der Sage verwandte Textsorte bzw. literarische Gattung, in der historische Ereignisse durch spätere Hinzufügungen überhöht oder verfälscht wurden. Legenden haben meist wie Sagen einen wahren Kern, der fantastisch ausgeschmückt wird. Der wahre Kern liegt darin, dass die ehemaligen reinrassigen Adleraner im August 1984 erstmals in der seit 1910 andauernden Vereinsgeschichte das damals sportlich noch bedeutsame „Borbecker Banner“ vor mehr als 1000 Zuschauern an der Prinzenstraße gewannen. Olaf Vogelwiesche traf doppelt, Waldemar Wallusch entschied das Match gegen den Tus 84/10 kurz vor Spielende. Der wahre Kern liegt auch darin, dass dieselbe Elf in der Saison 1984/85 auch den DJK-Pokal des Bistums Essen mit 4:1 gegen eine DJK aus Gelsenkirchen gewann, Udo Vogelwiesche traf drei Mal, Arnd Brechmann ergänzte. Und so trafen sich die „Bannerlegenden“ in der Gastro am Wasserturm, um bei einem Erfrischungsgetränk die Geschichte zu verklären, sich nett zu unterhalten und dem aktuellen Coach wertvolle sportliche Hinweise (nicht Anweisungen!) zu vermitteln. Das Team von Asmir Hodzic servierte Gutes aus Fass und Pfanne gewohnt freundlich. Wiedersehen gesichert, der Rhythmus wird aber geändert und verkürzt.

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Die Aufstellung:

unten von links: Marcel Cornelissen, Hubert Gogolok, Johannes Funke-Kaiser, Mario Romero,

oben von links: Friedel Altenhoff, Arnd Brechmann, Olaf und Udo Vogelwiesche, Waldemar Wallusch, Uwe Killisch, Christian Hermes, Jürgen Kühn und Frank Altenhoff.

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Einhelliger Tenor: Die dereitige erste Mannschaft hat bereits Geschichte geschrieben, ist sportlich deutlich anders als die Elf von 1984, meint substanziell stärker, und wird sich hoffentlich in 40 Jahren auch noch regelmäßig treffen. Status: Legenden!

A.B.

Das Beitragsbild zeigt die Banner-Helden von 2018

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