KFC Uerdingen vs. DJK Adler Union Frintrop 1:0(1:0)
1:0 (22.) Lipinski
Eine bravouröse Oberligapartie der DJK Adler Union Frintrop in der altehrwürdigen Grotenburg-Kampfbahn beim Proficlub KFC Uerdingen begeisterte mehr als 2500 Zuschauer in Krefeld. Aufregung vor dem Anstoß, der Notarzt musste einen kollabierten Fußballfan versorgen, der ins Krankenhaus eingeliefert werden konnte, so dass sich zunächst kursierende Gerüchte von noch Schlimmeren nicht bestätigten. Beste Genesung von dieser Stelle. Der Anstoß verzögerte sich ob der Zuschauerzahl um eine Viertelstunde und die prächtige Kulisse war stimmungstechnisch von grün-weißen Anhängern dominiert.
Für die Gastgeber ging eine tumultöse Woche in den Spielabend, das Thema Insolvenz(verschleppung) dominierte die Schlagzeilen. Als neutraler Beobachter hat man bereits Schwindelanfälle bei dem Hin und Her des wirtschaftlich leidgeprüften Traditionsvereins mit den exorbitanten Ambitionen. Sportlich legte die Elf von Levan Kenia von Beginn an los wie die Feuerwehr, setzte die Gäste von Marcel Cornelissen und Torben Grzenia mächtig unter Druck und besaß eine Reihe von ordentlichen Möglichkeiten, so in der 5. Minute bei der Großchance von Pascale Talarski. Die dichtgestaffelten Adlerträger organsierten sich defensiv im 5:3:2, im Aufbau konsequent im 3:5:2 und verlegte sich in Episode 1 auf Konteroptionen. Melvin Ridder verpasste knapp den Ausgleich, der bei der Überlegenheit der Gastgeber schmeichelhaft gewesen wäre. Die zweite Halbzeit dann auf absoluter Augenhöhe mit echtem Wasserturm, den die jetzt mutigen Mentalitätsmonster aufzogen. Aus 40 Metern zog Dominik Stukator ab und Marvin Gomoluch musste sein ganzes Können aufwenden, um den Ausgleich zu verhindern. Ein Foul gegen Adler Union im Sechszehner wurde nicht geahndet, der jetzt verdiente Ausgleichstreffer kritisch nicht gegeben, die Kopfballchance von Niclas Toepelt nicht verwertet. Ein völlig offenes Match mit Kontern hüben und drüben. Der Aufstiegsfavorit nahm Zeit von der Uhr, wechselte und wartete auf den erlösenden Schlusspfiff. Die Gäste hätten den Punkt
Durchaus verdienen können, leider Konjunktiv…. Im Schlussspurt der Saison gilt es nun, die getankte Moral und das gewonnene Selbstvertrauen gegen direkte Konkurrenz in die Waagschale zu werfen. Die Traumreise hat realistische Ziele, wie es auch Sportchef Hansi Wüst konstatierte. Die Sensation, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu gestalten, haben die grün-weißen Sportler in der Hand. Die Fans und Reisebegleiter sind bereits mehr als eine Bereicherung der Oberliga Niederrhein. Und jetzt kommt sie, die „englische Woche“ der Entscheidungen!
Oberligalevel bestätigten eindrucksvoll Stefan Jaschin, Leutrim Alimusaj, Leon Engelberg, Noah Karthaus, Jonas Rübertus, Niclas Toepelt, Dustin Hoffmann, Felix Ohters, Tim Bönisch, Melvon Ridder, Dominik Stukator, Yannick Reiners, Mahrab Khan, Luca Pirredda, Timo Dapprich und Joel Zwikirsch.
A.B.
Marcel Cornelißen:
Das Gefühl schwankt zwischen Stolz und Trauer. Auf der einen Seite bringt uns das Ergebnis nicht weiter, auf der anderen Seite spielen wir eine überragende zweite Halbzeit und hätten da durchaus auch den Punkt verdient gehabt. Die Mentalität der zweiten 45 Minuten müssen wir jetzt viermal auf den Platz bringen, dann ist alles möglich.
KFC-TRainer Levan Kenia:
Angesprochen auf die Schwächephase seiner Mannschaft gleich zu Wiederbeginn, sagte Kenia: „Das ist so ein bisschen unser Problem. Wir kommen schwer in die ersten 20 Minuten rein, aber gleichzeitig muss man bedenken, dass wir sehr schwierige zehn Tage hinter uns hatten. So eine Phase muss man erst einmal aus den eigenen Köpfen kriegen. Ich bin sehr glücklich, dass wir gewonnen haben. Danke an die Jungs! Nun müssen wir durchziehen. Nächste Woche wartet die Englische Woche auf uns und dort müssen wir möglichst viele Punkte holen.“
KFC Uerdingen: Gomoluch – Simoes Ribeiro (65. Schlösser), Härtel, Päffgen, Blum – Lipinski (78. Klein), Talarski, Odenthal (87. Funk), Yanagisawa – Gonda (73. Abel), Weber (74. Rizzo)
DJK Adler Union : Jaschin – Alimusaj (82. Khan), Engelberg, Karthaus, Rübertus, Toepelt – Hoffmann, Ohters – Bönisch, Ridder, Stukator (73. Pirredda)
Zuschauer: 2548